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Nach den erfolgreichen Romantic-Comedys „Was Frauen wollen“ und „Was das Herz begehrt“ inszenierte Nancy Meyers mit „Liebe braucht keine Ferien“ ihren vierten Spielfilm und setzt auf das bewährte Konzept ihrer beiden vorigen Box-Office Erfolge. Kein Wunder, denn die Regisseurin bewies ihr Händchen für das Genre und inszenatorisch hat die Dame auch ganz schön was drauf. Und wie schon in ihren anderen Filmen konnte sie auch hier wieder auf eine exquisite Auswahl starker Schauspieler zurückgreifen und so protzt das Kino-Plakat mit einigen großen Namen.

Everybody’s Darling Cameron Diaz und die zurückgekehrte Kate Winslet spielen die Hauptrollen und beide machen ihre Sache überaus gut, wobei Diaz hier noch eindeutig als abgeklärte Karrierefrau glänzen kann und sich somit in den Vordergrund spielt. Auf männlicher Seite spielen der unterkühlte Jude Law und der sonst so flippige Jack Black. Beide befinden sich auf Karrierehöhepunkten und vor allem für Black bedeuten Rollen wie diese einiges: Schon in „King Kong“ bewies er das er auch in einer ernsten Rolle als Hauptdarsteller brillieren kann und hier zeigt er sich von seiner charmantesten Seite. Für den Adonis Jude Law ist es weniger schwer in dieser romantischen Rolle glaubwürdig zu wirken und entsprechend routiniert spielt der Mann auch.

Nicht nur die Story liest sich wie ein modernes Märchen, genauso hat Nancy Meyers den Film auch in Szene gesetzt: Die überzuckerte Atmosphäre wirkt herzerwärmend, obwohl sich das Ganze in der Theorie wie der letzte Klischee-Brei anhört. Die Darsteller sind es, die dem Film Seele geben und auch die etlichen Anspielungen an die klassische Screwball-Comedy sind unübersehbar. Moderne Kommunikationsformen wie das Internet werden geschickt genutzt um alte Pfade neu zu erschließen. Wer auf Innovationen oder ein bahn brechendes Meisterwerk hofft, der wird enttäuscht werden. Wer einfach einen gut gemachten und gespielten Unterhaltungsfilm sehen will ist mit „Liebe braucht keine Ferien“ nicht falsch beraten. Ein gemeinsamer Kino-Besuch mit der Freundin ist auch noch eine Möglichkeit, schließlich handelt es sich nicht um einen reinen Frauenfilm.

Ähnlich wie bei „Sex and The City“ sprechen die Handlung und die Charaktere zwar eher Frauen an, doch der Wort- und Situations-Witz nimmt auch des Öfteren weibliche Verhaltensweisen aufs Korn. Dennoch muss erwähnt werden, dass der Film ohne aufgesetzten Zynismus oder derben Witz auskommt, hier sind keine Zoten nötig um den Zuschauer zu unterhalten. Eigentlich ist kann man schon von einem konservativen Film sprechen, dem sämtliche Spitzen sorgfältig abpoliert worden und der nun für jede Altergruppe geeignet wäre. Die Jüngsten haben aber sicherlich Probleme mit dem Film, da es nicht mal den Ansatz einer Identifikationsfigur gibt und die Geschichte eher ein reiferes Publikum anspricht.

Zwar haben die Charaktere und das intelligente Drehbuch von Nancy Meyers eine Tiefe, die im Genre ganz und gar nicht selbstverständlich ist, ein wenig stößt allerdings auf, das sowohl Jude Law als auch Jack Black die totalen Traummänner spielen, die kein Wässerchen trüben könnten und direkt den Wunschträumen moderner Single-Frauen entsprechen. Außerdem macht es sich negativ bemerkbar, das nicht beide Liebesgeschichten parallel erzählt werden. In der ersten Hälfte des Films konzentriert man sich so stark auf Cameron Diaz, dass die Geschichte um Kate Winslet völlig in den Hintergrund gedrängt wird. Überhaupt fällt der Unterhaltungswert mit voran schreitender Laufzeit und der edel verpackte Kitsch übernimmt die Oberhand.

Der Soundtrack ist gut gestaltet und wartet mit abwechslungsreichen Songs auf, die romantische Originalmusik stammt von Altmeister Hans Zimmer. Die leisen Töne passen zum Tempo des Films, welcher sich viel Zeit nimmt für die eigentlich ganz einfache Story. Langweilig wird es nur selten, trotz der erheblichen Laufzeit von knapp zwei Stunden. Ein starker männlicher Charakter wie Mel Gibson on „Was Frauen wollen“ oder auch Jack Nicholson in „Was das Herz begehrt“ hätte etwas mehr Feuer in die Story gebracht, die hier wirklich sehr langsam und unspektakulär dahinplätschert.

Fazit: Immer vorhersehbare aber dennoch sehr unterhaltsame und gelungene Komödie, primär für ein weibliches Publikum. Wer anspruchslose Unterhaltung auf einem höheren Niveau sucht wird hier fündig, wer mit solchen Stoffen generell nichts anfangen kann wird auch „Liebe braucht keine Ferien“ nicht viel abgewinnen können.

6,5 / 10

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