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Ein Knilch kauft in einem Supermarkt am Fischstand einen Karpfen. Dieser wird vom Verkäufer aber zuvor getötet. Dies nimmt den Käufer aber arg mit, er scheint Schuldgefühle zu entwickeln. Jene machen sich nicht nur auf dem Weg gen Heim bemerkbar, sondern auch noch danach. In der Nacht nämlich hüpft der vermeintlich tote Fisch aus dem Kühlschrank und fällt wenig später seinen Besitzer an.

Es handelt sich hierbei um einen recht abgedrehten Kurzfilm, der für eine Viertelstunde angemessen unterhält. Dabei sorgt vor allem der Protagonist für eine humorvolle Grundstimmung, da er eine denkbar verkommene Gestalt ist und durch seine Maske einen ominösen Eindruck hinterlässt. Die Szene vor dem Spiegel ist dabei besonders amüsant, da er beim Zahnzwischenräume putzen die vorher angeknabberte Wurst intensiv auf dem Spiegel verteilt.

Der Aufbau ist recht zielgerichtet, aber auch dezent unspektakulär. Es kommt durchaus Spannung auf, als der Karpfen sein Opfer betrachtet, insgesamt scheint eine konventionelle Spannungskurve jedoch nicht oberste Prämisse gewesen zu sein. Das Ende fügt sich zwar dem Stil des Films, ist im Endeffekt aber doch ziemlich plump.

Der Schnitt ist darüber hinaus gelungen und bei der tatsächlichen Konfrontation des Karpfens mit dem Protagonisten gefällt die sehr schnell und aggressiv geschnittene Sequenz umso mehr. Die gute Verquickung von Ton und Bild ist bezeichnend für den gesamten Film. Lediglich die Standbilder stören.

"Cyprinus Carpio" ist ein unterhaltsamer und lustiger Kurzfilm, ohne aber aus seiner Belanglosigkeit herauszukommen. 

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