Review

Gut geklaut ist halb gewonnen…21.10.2008

Keule raus und eingedroschen auf diesen Streifen, der wieder einmal von der WWF finanziert worden ist und nun nach Herrn Zena dem ebenso begabten Herrn Austin den Einstieg ins große Filmgeschäft ermöglichen soll. Nun, nach dem Verlust von Leinwandzeit im Actiongenre, welches der Fan mit weinenden Augen nach und nach hinnehmen mußte und den Herren van Damme, Seagal, Snipes und all den anderen heute noch rührselig hinterherblickt – und gerne zum DVD-Regal greift, um einen der zahlreichen „Klassiker“ mal wieder zu sehen – ist man natürlich gerne bereit, dem Nachwuchs eine Chance zu geben. Und um gleich einmal den härtesten Punkt zu entkräften: Herr Austin ist weder besser noch schlechter als all die anderen Haudegen des Prügelfilms.

Man hat hier aber geklaut, wo man nur konnte. Es ist doch wirklich einfach, in Amerika einen Film zu drehen, alles war schon mal da, also nur her mit den Versatzstücken von „Running Man“, Battle Royale“, vielleicht auch noch „Flucht aus Absolom“, und dann gab es da noch einen alten Film mit Rutger Hauer, der auch ein Explosivbändchen mit sich herumtragen mußte…alles war also schon mal da. Das muß ja nicht zwangsläufig schlecht sein, denn wir wissen, daß man in Hollywood derzeit eh alles recycelt, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Und gut geklaut ist manchmal auch besser als schlecht neu gemacht…indes trifft dieser kleine Merksatz leider nicht ganz auf diesen Streifen zu.

Denn die Geschichte von zehn der Todesstrafe entgegensehenden Häftlingen, die auf einer einsamen Insel ( mit Livestream ins Internet übertragen, natürlich, Le Profit…) gegeneinander kämpfen, bis der letzte Überlebende begnadigt wird, wäre gut geeignet gewesen, um daraus einen harten und knackigen Actionfilm zu generieren. Statt aber nach der wirklich gut gelungenen ersten halben Stunde einfach weiterzumachen, weiter, immer weiter ( King Kahn ), versteigt man sich in Nebenplots um Sinn und Unsinn der Veranstaltung, läßt Nebenfiguren moralisch werden und schneidet dann zu allem Überfluß noch die zusehends weniger werdenden Kämpfe hektisch nach „Bourne-Art“. Doch zum Glück ist Vinnie Jones dabei, und der kann dem Film im letzten Viertel wieder den nötigen Schub verleihen. Schade insgesamt, denn weniger wäre hier mehr gewesen – und ob es für Herrn Austin nun zur Filmkarriere reicht, darf bezweifelt werden – 7/10.

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