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Der italienische Regisseur Mario Bava, der sein Publikum in den 1960ern mit so manchem Gothic-Grusel-Juwel verzückte, wagte mit „Planet der Vampire“ 1965 einen Ausflug in Science-Fiction-Horror-Gefilde. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Geschichte um eine Raumfahrtbesatzung, die von fremden Wesen als Wirte auserkoren wird, nimmt spätere Genre-Entwicklungen einmal mehr vorweg. Wie es halt oftmals der Fall ist, wenn in älteren Filmen futuristische Ausstattung verwendet wird, wirkt sie aus heutiger Sicht etwas befremdlich und leicht komisch, so auch hier die Astronauten in ihren Lederoveralls. Doch Bavas Kameragenie holt das Maximum aus den preisgünstigen Kulissen heraus, indem er mit seiner berüchtigten Farbdramaturgie davon ablenkt. Vampire gibt es hier nur im übertragenen Sinne und ähnlich wie im Gothic-Horror-Bereich ist es in erster Linie die Atmosphäre des Films, die den Zuschauer fesselt. Diese setzte Bava konsequent finster um, garniert mit einigen simplen, aber effektiven Make-Up-Effekten. Tiefergehende Charaktersierungen der Darstellerriege um Barry Sullivan, Norma Bengell, Ángel Aranda etc. entfallen zwar, ein wenig „style over substance“ eben, dafür hat man sich aber eine nette, überraschende Schlusspointe überlegt. „Planet der Vampire“ funktioniert und ist gut gealtert. Sollte man als Sci-Fi-Horror-Fan gesehen haben.

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