Review

Hab mir den Film gestern angesehen, mit gemischten Gefühlen, da meine bisherige Börsenausbeute (von denen, die ich mir bisher angesehen habe) ausschließlich Flops waren. Als ich schon dabei war mich selbst alternierend (mal rechts, mal links) für meine verfehlte Einkaufspolitik zu ohrfeigen, kam diese japanische Horror-Perle daher und rettete mir den Abend.

Der Film ist wirklich sehr düster und atmosphärisch. Selten habe ich es erlebt das "Grusel-" (der Marke Ring, Pulse, etc.) mit "Splatter"- und "Horroreffekten" so perfekt gemischt wurden. Er ist krank, spannend, unheimlich, düster und... einfach gut.
Vom Drehbuch hab ich eigentlich nicht so viel erwartet, da der Inhalt eher seinen Schwerpunkt auf Folterungen legte. Aber lasst euch versichert sein: NICHTS ist wie es scheint. Gerade zum Ende der Story hin gibt es noch den ein oder anderen Twist, der sich gewaschen hat (darüber kann bzw. will ich euch jetzt leider nichts verraten ).
Die Schauspieler machen ihre Sache IMO, trotz gegensätzlicher Meinungen, die ich schon gehört habe, sehr gut, besonders der Hauptdarsteller im Rollstuhl, Yasu. Das ist übrigens nicht die einzige Gemeinsamkeit zu TCM. Die Atmosphäre ist genauso krank und düster, so dass die Aufschrift "A Japanese Texas Chainsaw Massacre" in meinen Augen absolut gerechtfertigt ist.

Zur DVD: Die Japan Shock kommt in einem wunderschönen Pappschuber daher... aber das wars auch schon mit der Herrlichkeit .
Das Bild ist stellenweise sehr dunkel und auch etwas unscharf. Wobei ich bei ersterem nicht weiß, ob es vielleicht ein beabsichtigtes Stilmittel des Regisseurs war (siehe Versus-Tin). Eigentlich kommen die dunklen Szenen recht gut und passend, aber wenn doch einige Details dabei verloren gehen und man sich wirklich extrem konzentrieren muss, was da gerade vor sich geht, bzw. wer da gerade im Bild ist, dann macht das keinen großen Spaß mehr.
Insgesamt ist das Bild aber erträglich, natürlich WIDESCREEN. Dazu gesellt sich ein solider DD 2.0 Soundtrack. Die Sprache ist Japanisch, mit optionalen englischen, niederländischen und auch deutschen Untertiteln. Das Problem hierbei liegt darin, dass sowohl Satzbau als auch Rechtschreibung eine einzige Katastrophe sind, vor allen Dingen die deutschen Subs. Deswegen hab ich auch immer zwischen deutsch und englisch hin- und hergeschalten, doch die englischen waren auch nicht viel besser.
Es gab eine Szene, da haben die Darsteller weitergeredet (sogar eine wohl für den Film wichtige Szene) und die letzte Untertiteleinblendung blieb minutenlang! Sowas hab ich noch nie erlebt.

Als Bonus gibts dann auch nimmer viel: Trailer, Outtakes, Slideshow (selbstlaufend).


Insgesamt würde ich dem Film glatte 9/10 geben, da, gerade bei den asiatischen Gruslern, die zwar unbestritten geil sind, immer so ein bisschen der "letzte Biss" gefehlt hat, der "absolute Terror". Dies hier ist ein richtiger Horrorfilm und darauf kann er stolz sein.

Nachtrag:

2 Aspekte,die ich in meine Kritik noch einbringen möchte:

Zum einen finde ich es hervorragend, dass der Film nicht mit Splatter- und Sickoszenen übertreibt, im Gegenteil, diese werden recht verhalten eingesetzt. Der Film ist also nicht so derbe und krank, wie sich das manch einer vielleicht vorgestellt hat. Die Handlung ist auch ohnehin geschickt aufgebaut, schwenkt sie doch immer zwischen degenerierter Familie bzw. Folterszenen und der Ermittlung des Journalisten hin und her.

Zum anderen fand ich den Soundtrack hammermäßig! Sehr unheimliche, gut eingesetzte Mucke, unbedingt draufachten.
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