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Der Film handelt von zwei Schwestern, die alle moeglichen (Selbst-) Morde inszenieren, und diese auch noch in der Schule als Unterrichtsmaterial im Referat benutzen. Es ist klar: die beiden sind Aussenseiter. Das aendert sich erst, als die aeltere Schwester bei einem naechtlichen Spaziergang von einem Werwolf angefallen wird, und gebissen wird. Danach geschehen merkwuerdige Dinge mit ihr, und sie bekommt einen unstillbaren Hunger nach Blut. Die juengere Schwester ist entsetzt, und sieht ihre Schwester nach und nach in einen Werwolf veraendern, der mit der frueheren Schwester, bis auf den Durst nach Blut, nichts mehr gemeinsam hat.
Dieser Film handelt vom Erwachsenwerden, von Sexualitaet und dem Zerbrechen (oder Losloesen) von einander. Die Kombination von der ersten Periode, die nicht nur einen wichtigen Lebensabschnitt einlauetet, sondern auch der Beginn von Gefahr ist (Schwangerschaft etc.) wird im Film durch die Kombination des Blutes dargestellt. Der Beginn der Periode ist hier sowohl das Gute als auch das Boese, und das Boese wird durch den Werwolf dargestellt, der erst Jungs aufreisst, und sie dann in der Gier nach Blut, toeten will. In dieser Symbolik spielt "Ginger Snaps" hervorragend mit Komventionen und dem immer noch heiklen Thema Menstruation.
Zum zweiten spiegelt der Film, wie jeder gute Horrorfilm, die Angst vom Alleinsein wieder. Die beiden Schwestern haben alles gemeinsam gemacht, jetzt muss die juengere Schwester zusehen, wie sich die aeltere imme mehr von ihn entfremdet. "Wir haben doch immer alles zusammen gemacht" ist dann auch ein Zitat aus dem Film, der das Losloesen von dem anderen hervorrragend darstellt. Der Werwolf als Personifizierung der Verwandlung (sprich: Erwachsenwerden und Losloesen) ist prima gewaehlt. Ausserdem ist die dargestellte Gewalt im Rahmen des ertraeglichen. Selbst das Ende weckt Mitgefuehl mit der aelteren Schwester: die Verwandlung zum Werwolf ist nichg mehr rueckgaengig zumachen, wie der Beginn der Mestruation. Dieser neue Lebensabschnitt kann nicht gestoppt werden, und wird eine Eigenschaft der Person.
Die Charaktere sind gut gespielt, und es wurde vermieden, die Werwolfgestalt zu oft ins Bild zu bringen. Denn auch hier gilt: was geheminisvoll bleibt, und nicht zu deutlich zu sehen ist, weckt mehr Angst und Furcht als die direkte Konfrontation. In diesem Sinne ist Ginger Snaps eine moderne Horroradaption und in diesem Sinne gelungen. Sehenswert.

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