Der klassische Werwolffilm konnte in den letzten Jahren kaum Innovationen aufweisen,doch „Ginger snaps“bietet eine etwas andere Betrachtungsweise über die Vollmondbeißer und flechtet geschickt ein Teeniedrama mit ein,das fast bis zum Schluss überzeugen kann.
Die Schwestern Ginger und Brigitte sind Außenseiter an ihrer Schule,ihr makaberer Umgang mit dem Tod und morbide Ideen für nachgestellte Leichenfotos prägen den Zusammenhalt der Schwestern.Doch alles ändert sich,als Ginger eines Nachts von einem Werwolf angefallen und gebissen wird.Ihre Gier nach Sex und Blut verstärkt sich immer mehr,die Verwandlung zu einem Werwolf scheint unaufhaltbar,während Brigitte nach einem Gegenmittel sucht…
Ein angenehmes Gothic-Flair umgibt die Geschichte der ungleichen Schwestern,die gerade anfangen,ihre Sexualität zu erkunden.Während Ginger ihre erste Mens hat(reichlich spät mit 16)und die Männerwelt erkundet,gibt sich Brigitte recht prüde.Die daraus resultierenden Probleme zwischen den beiden ergeben eher den Stoff für ein Drama,in dem die langsame Verwandlung zu einem Werwolf eher in den Hintergrund rückt,was den Film über weite Strecken positiv vom üblichen Herumgebeiße abhebt.
Die beiden Hauptdarstellerinnen überzeugen dabei in jeder Hinsicht.Während sich Ginger in einen sexy Vamp verwandelt und sich in der Schule als optisches Meisterwerk feiern lässt,kann selbst Brigitte in ihrem Magersuchts-Look das gewisse Etwas ausstrahlen.
Handwerklich ist der Streifen sehr solide ausgefallen und die Kamera liefert sogar überdurchschnittliche Arbeit ab.
Leider konnte man storymäßig den Strang nicht bis zum Ende durchziehen und man driftet letztlich doch ein wenig in die üblichen Werwolfkonventionen ab und streut dabei zusätzlich einige Logiklöcher ein.
Unterhaltsam ist dieses Werwolfdrama aber allemal geworden,der Werwolf ist ansehnlich gestaltet worden und es fließt sogar etwas Blut.Kein Meisterwerk,aber wohltuend anders.
7 von 10 Punkten