Review

Ginger Snaps

Ich hätte ja nicht gedacht daß man heute noch dem, an sich schon recht "ausgelutschten", Werwolf-Genre noch etwas neues abgewinnen kann. Aber mitnichten:
man kann; wie dieser Film auf recht eindrucksvolle Art beweist !
Dieser Film ist mal erfrischend anders, als vergleichbare Streifen, die es zu Hauf in diesem Segment gibt. Das ist nämlich weniger ein klassischer Werwolf-Film, als vielmehr eine Art Drama um die langsame Verwandlung zum Werwolf. Dementsprechend stehen die typischen Werwolf-Szenen auch nicht so stark im Vordergrund, was diesen Film von der breiten Masse erfreulicherweise etwas abheben dürfte.

Die Geschichte:
Die 2 Teenager-Schwestern: Ginger (Katharine Isabelle) und Bridget, gennant: "B" (Emily Perkins) sind Außenseiter an der Schule. Nicht zuletzt durch ihr "düsteres" Outfit, und ihre "Weltanschauung". Auf jeden Fall machen sie für ein Schulprojekt Fotos. Und zwar Schnappschüsse (engl. Snaps) von nachgestellten Morden. So richtig schön, mit viel Kunstblut, und abgetrennten, künstlichen Gliedmaßen, was dem Lehrer natürlich eine Nummer zuviel des Guten, in dem spießigen Dörfchen ist.

Auch mit den Mitschülern kommen die beiden nicht so gut aus, und verfallen immer wieder in Streitereien. Zur gleichen Zeit erschüttert eine Welle von zerfleischten Haustieren (vorwiegend niedliche, kleine Hundchen) die Stadt.
Ginger und Bridget beschließen aus Rache an einer gehaßten Mitschülerin, deren Hündchen ebenfalls auf die Liste der bisherigen "Opfer" zu setzen. So machen Sie sich des Nachts auf zu dem Haus der Mitschülerin; doch es kommt anders als geplant:

Ginger wird von einem großen Tier angefallen und gebissen. Sie kann nur schwer verletzt entkommen, als das Tier von einem vorbeifahrenden Auto überfahren wird.

Gingers Wunden heilen erstaunlich schnell, aber sie verändert sich zunehmend, wie Bridget leider immer mehr feststellen muss.

Kann es wirklich das sein, was eigentlich nicht möglich schien ?


Nun,
genau da geht der Film so richtig rund, weil wie ich Eingangs schon sagte, geht es hier nicht um all die alten Werwolf-Klischees mit möglichst abartigen "Monster"-Szenen (ich nenn' das jetzt mal so). Nein, der Film ist eher als eine Art Drama anzusehen, wo es um die langsame, aber stetige Verwandlung von Ginger zum Werwolf geht.
OK, am Schluß gibt's dann doch ein paar "Monster"-Szenen, aber die sind eigentlich Nebensache.
Bridget versucht verzweifelt ihrer großen Schwester zu helfen; aber wie kann man eine "Krankheit" bekämpfen, die eigentlich nicht existiert ?

Ich hatte zwar schon einiges über den Film gelesen, aber als ich die DVD dann so im Laden gesehen hatte, habe ich den einfach mal "auf Verdacht" gekauft.
Ich muss sagen, ich bin "hin- und weg" (oder auch begeistert) davon. Ich schätze das ist einfach die etwas andere herangehensweise der Kanadier, an solch ein klassisches Thema wie dem Werwolf-Film.
Der ist irgendwie erfrischend anders, und die beiden jungen Schauspielerinnen tun ihr übriges zu diesem spitzen Film. Die Musik ist recht düster und eher "dramatisch" gehalten, aber unterstreicht das Geschehen ganz hervorragend. Es gibt auch einige etwas "krassere" (ja, blutige) Szenen, wofür der Streifen vermutlich auch die FSK18-Freigabe erhalten hat, aber wie ich ebenfalls schon sagte, steht das nicht so unbedingt im Vordergrund. Und genau das dürfte es wohl auch schwierig machen den Film zu Vergleichen, weil ein reiner Werwolf/Horror-Film im üblichen Sinne, ist das definitiv nicht.

-Daher dürfte es sicher auch so manchem Horror-Fan schwer fallen, sich mit diesem Film anzufreunden.

Fazit:
Also ich persönlich mag diesen Film; und das sogar sehr.
Aber uneingeschränkt empfehlen möchte ich den nur bedingt, da wohl so manch hartgesottener Horror-Fan (und nur dieser) bei diesem Film sicher nicht auf seine Kosten kommen wird, was den Film aber andererseits für eine breitere Masse ansprechend machen dürfte.
Soll heißen:
Jemand der Dramen mag, und auch vor einer Prise "Horror" nicht zurückschreckt, wird diesen Film ganz bestimmt mögen. Von daher lohnt sich der Kauf dieser exzellenten DVD im 16:9 Format.

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