Ginger Snaps - Das Biest in Dir (2000)

Sehr interessante Wiederbelebung des Werwolf-Horrors! Nicht plumpe Effekthascherei sondern auch psychologische Aspekte anzuführen waren ein guter Schachzug im teils doch recht langweilig gewordenen Horror-Filmgeschäft. Eindeutig sticht der Film aus der Masse heraus, einzig bemängeln darf man die Optik des letztlich voll verwandelten Werwolfs, der schon schwer nach Latex aussieht und wenig lebendig wirkt. Bis auf ein par Längen wartet der Film immer wieder mit amüsanten Szenen, ein par blutigen Effekten und ordentlicher schauspielerischer Leistung auf, die für die etwas lahmen Momente doch entschädigen.

Der Film ist in seiner Grundanlage absolut düster, der Humor - so denn er mal auftaucht - ist dann definitiv englisch-schwarz, keine Spur von Fröhlichkeit. Damit kann man in jedem Fall sagen, der Regisseur arbeitet absolut gradlinig und driftet nicht wie so viele andere vor ihm ins Lächerliche ab. Die atmosphärische Dichte stimmt, vielleicht hätte etwas mehr Schwung gefehlt um den Film zu einem echten Kassenschlager zu machen.

Kameratechnisch saubere Arbeit, hin und wieder hat mich das Gewackle gestört das ja leider inzwischen "modern" geworden ist, warum auch immer. Durch dieses Stilmittel werden schlampige FX eventuell vertuscht oder schlicht die Schärfe genommen, die eine härtere Zensur und damit schlechte Vermarktungsmöglichkeit unumgänglich gemacht hätten. Ich mag die gerade Kameraführung einfach mehr, wer auf zappelnde Bilder bei Action- und Splatterszenen steht wird nicht enttäuscht.

Alles in Allem für Horrorfans ein "Must Have", von mir 7/10 allein schon für die originelle Umsetzung eines altbekannten Stoffs mit innovativen Ideen.