Review

Franco Nero, Tomas Milian, Jack Palance, Ennio Morricone und Sergio Corbucci und als Topping Iris Berben - "Lasst und töten, Companeros" lässt während des Vorspanns die Erwartungen wachsen und wachsen.


Insgesamt hat mich der Film dann aber doch enttäuscht, denn über die Laufzeit stiftet er mehr Verwirrung, als dass er für Spannung oder kompakte Unterhaltung sorgt. Ich habe wohl die längere Fassung ohne Rainer-Brandt-Synchro gesehen, dennoch fließen viele komödiantische Elemente mit in diesen Italo-Western aus der Blütephase italienischen Genrekinos mit ein, ohne wirkliche Lacher parat zu haben.

Die Figurenzeichnung ist tatsächlich eher konfus geraten und da der Film im Kern auf seine Figuren setzt, habe ich mich die meiste Zeit gefragt, was das Ganze denn nun soll. Mexikanische Revolution, zwei gegnerische Lager, ein verschlossener Geldschrank, ein zugekiffter Killer und ein sehr ungleiches Duo: Das Drehbuch hält eigentlich genug Potential bereit, die Regie verschenkt aber durch die nervöse Machart und eine unklare Narration eben dieses und so ist Corbucci hier weit entfernt von solchen Glanztaten wie dem harten und gradlinigen "Django" oder dem zynischen und im Setting außergewöhnlichen "Leichen pflastern seinen Weg".

Dabei liefert das Filmteam ein durchaus beachtliche Arbeit ab und der Film ist sowohl schön fotografiert als auch vertont worden. 


Fazit

Den weitestgehend positiven Kritiken kann ich nicht so recht folgen. Corbucci holt aus seinem Drehbuch und der tollen Besetzung zu wenig raus und hat mich insgesamt mit dieser nur lose zusammengehaltenen Geschichte nicht abgeholt. Folglich machte sich über weite Strecken schon fast Langeweile breit, aus der ich hier und da durch schöne Bilder, den einen oder anderen denkwürdigen Auftritt und vereinzelte Actionszenen herausgerissen wurde, nur um im nächsten Moment durch die wirren Charakterzeichnungen wieder in einen angestrengten Dämmerschlaf versetzt zu werden.

Bei alledem besteht dabei die Möglichkeit, dass die Synchronisation mit der Sprücheklopferei übertrieben hat und so die Motive der Figuren unterschlagen hat. Aber das ist nur eine Vermutung und ich bewerte die Version mit der Synchronarbeit von 1978. 

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