Review

Die frei dem Originaltitel nach übersetzte “Truthahnjagd” ist ein schwer unterhaltsamer Action-Reißer der vordergründig eine “Ode an die Freiheit des Individuums” sein soll, letztlich aber nur eine brutale und zynische Mischung aus “Ilsa” Lagermentalität und “Running Man” Menschenjagd ist. Bedingt durch seine straighte Inszenierung mit viel (B-)Bombast und zahlreichen harten Effekten, dazu stellenweise ziemlich überzeichnet, kann der Film sowohl Freunde von Action- als wie auch Splatterfilmen gleichermaßen zufrieden stellen. Der Film beginnt als leidlich harter Lagerfilm in dem schon einmal Leute aus Spaß angezündet werden oder um die Zielgenauigkeit der Waffen zu prüfen einen Schuss ins Bein bekommen; die gewohnten Vergewaltigungen die ja gerne innerhalb des Genres zu sehen sind jedoch (glücklicherweise) ausgespart, auch sind die Folterungen relativ milde anzusehen, wenngleich der Sadismus der Wärter offenkundig ist was sich z.B. am erklären der elitären Regeln des Camps zeigt wo stockend sprechende Gefangene schnurstracks vermöbelt werden...

Ab der Mitte des Films kippt der Streifen in einen “Running Man” Verschnitt bei dem zahlfreudige Kunden die Gefangenen des Erziehungslagers mit Miniatur-Bulldozern(!), Pferden und diversen Waffen durch den australischen Busch jagen. Natürlich wendet sich irgendwann das Blatt und die unterschätzten Menschen schlagen blutig zurück um am Ende das komplette Lager zu befreien. Was ein Spaß, ich war richtig positiv überrascht. Zwar ist die Handlung eher seicht und die Gesellschaftskritik wird nur oberflächlich behandelt, dafür waren die Darsteller recht gut, wenn von ihnen auch meist nicht viel abverlangt wurde außer flüchten und kämpfen. Abverlangt wurde vielleicht von Bob McCarron (F/X bei “Braindead”) recht viel, der musste nämlich für die Vielzahl der blutigen Effekte sorgen die es bisweilen echt in sich haben und extrem blutig ausfallen: da werden Körper durch einen Bulldozer halbiert, Zehen abgerissen, Menschen mit unzähligen Pfeilen durchbohrt, Höhepunkt dürfte eine Körperzerfetzung durch eine Stand-MG sein. Also für Freunde harter Effekte gibt es genug, vorher dürfen diese aber noch um die Protagonisten bangen da die Katz und Maus Spiele recht spannend in Szene gesetzt und auch schön in die Länge gezogen sind. Was allerdings dieser Werwolf-Freak in dem Film soll wird wohl immer ein Rätsel bleiben…

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