kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 03.01.2015
Eine Neuinterpretation der Saga um “Jack The Ripper”, von der eine frühe (Stummfilm-)Form bereits in den 20ern durch Alfred Hitchcock realisiert wurde. Die John-Brahm-Variante hält sich an Geheimniskrämerei nicht groß auf; sobald Laird Cregar auf der Bildfläche erscheint, ist dem Zuschauer im Gegensatz zu den anderen Figuren seine Existenz bereits klar, was gerade in Verbindung mit den Nebel-, Pflasterstein- und Laternen-Sets für eine gehörige Portion Suspense sorgt. Um den geheimnisvollen Mieter wird eine Vorgeschichte gestrickt, von der nach und nach mehr Puzzleteile preisgegeben werden, bis die unbedachte Kitty (Merle Oberon) unabwendbar in seine Fänge gerät, was in einem spektakulären Finale am Set einer Tanzaufführung auch entsprechend ausgekostet wird. Obwohl Cregar eine etwas plumpe Vorstellung gibt (und nicht bloß wohlständig, sondern regelrecht träge und fett wirkt in seinem zu eng geschnittenen Nadelstreifenanzug) und die Musik gerade im ersten Drittel nicht aufhört, die Gefahr überzubetonen, ist „Der Schlitzer von London“ durchaus noch ein sinnvoller Beitrag zum Thema, dem 10 Jahre später noch ein Remake folgen sollte, bevor im Jahr 2009 die bislang letzte Umsetzung gewagt wurde.
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