Review

Schonungslos-pessimistisches Großstadt-Portrait des herausragenden Filmschaffer-Duos De Niro/Scorsese, das am Beispiel des desillusionierten, vereinsamten Taxifahrers Travis Bickle in nüchternen aber ungemein intensiven Bildern die Mißstände der verrohtem, fast schon lebensfeindlichen Gesellschaft des späten 20. Jahrhunderts aufzeigt. In einer trostlosen Welt voller Gewalt und sich als Trugbilder erweisenden Momenten der Hoffnung zum Äußersten getrieben, ist es vorallem De Niros meisterliche Darbietung, die "Taxi Driver" seine einzigartige Faszination verleiht. Absolut faszinierend, wie dieser Film den Zuschauer zu fesseln weiss und nicht zuletzt durch sein brutales Selbstjustiz-Finale und der anschließenden, das Recht mit Füßen tretenden Glorifizierung dessen für einen bleibenden Eindruck sorgt. Ein wahrer Paukenschlag zum Abgang...
Doch auch in technischer Hinsicht kann "Taxi Driver" glänzen: Mit bescheidenen Mitteln holte Martin Scorsese das Optimum aus dem Stoff heraus. Ganz auf den labilen Charakter Travis Bickles und dessen Interaktion mit seiner Umwelt fokussiert benötigt der Film keinerlei plakative Effekte, um den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Im Einklang mit der genialen Saxophon-Untermahlung wurde im Falle von "Taxi Driver" allein schon aus rein technischer Sicht die meiner Meinung nach realistische und mit Abstand intensivste Großstadtgesellschafts-Studie der Filmgeschichte geschaffen.
"Taxi Driver" ist ein tiefgründiger, düsterer und perfekt besetzter Kino-Meilenstein, der zum Nachdenken anregt und ganz offen die Malaise der modernen Gesellschaft darlegt: Die selbstzerstörerisch wirkende, zunehmende Bedeutungslosigkeit des Individuums

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