Taxi Driver (1976)

Für „Taxi Driver“ gehen mir irgendwann die Superlative aus. Was für ein Hexenkessel, was für ein Meisterwerk, was für ein Wutknubbel, was für ein Krebsgeschwür, was für ein Antiheldenporträt, was für ein Scorsese, was für ein Meisterwerk! Travis Bickles innere sowie äußere Reise vom einsamen Taxi Fahrer zum selbstmörderischen Rächer auf den Straßen des großen, faulenden Apfels ist einfach ein Film für die Ewigkeit. Pures Kino der feinsten und vollwertigsten Güteklasse. Zwischen Sicko, Classic und Arthouse. Unerreicht und unerbittlich. Hart und doch porentief menschlich. 

„Taxi Driver“ wird von Sichtung zu Sichtung besser in meiner Wahrnehmung. Wie's ein guter Wein oder ein filmisches Meisterwerk eben sollte. Die Straßen von New York waren selten miefiger, dreckiger und mit mehr Dampf, Schmutz, Abschaum gefüllt. Unser Protagonist ist da keine Ausnahme, selbst wenn er eher verloren als wirklich abgefuckt oder gar böse wirkt. Der frische De Niro hat schon hier LEGENDE dick und fett auf der Stirn geschrieben. Scorseses Stil war selten ausgereifter und konzentrierter. Da ist ein Meister bei der Arbeit, das sieht jeder Blinder mit Krückstock. Die jazzige Untermalung, die blutjunge Jodie Foster, der miese Keitel, die keine Minute zu lange Laufzeit. Was soll man dazu sagen. Einfach verneigen, genießen, lernen. Obwohl man das wahrscheinlich Jahrzehnte studieren und selbst dann immer noch nicht wirklich nachahmen könnte. Selbst andere Meister wie Tarantino wissen das. „Taxi Driver“ ist ein zeitloser Film Noir, eine packende Charakter- sowie Stadt- und Gesellschaftsstudie, ein brodelnder Potpourri der Emotionen. Einfach groß, rund, perfekt. Alles andere als die volle Punktzahl ist Majestätsbeleidigung. 

Fazit: wohl der ultimative NYC-Film, für mich der beste Scorsese, De Niro vielleicht in seiner Topform und noch immer ein zeitloses, wütendes Brett. Alltimer kommen nicht einsamer und verirrter. Eine Taxiballade aus Dreck, Blut und Hoffnungslosigkeit. Travis Bickle ist und bleibt der SHIT!