Dass Martin Scorsese, Robert de Niro und auch Harvey Keitel für außergewöhnliche und vor allem überragende Meisterwerke wie geschaffen sind, ist hoffentlich jedem bekannt. Aber was dem Zuschauer in "Taxi Driver" geboten wird, ist schlichtweg pure Genialität. Bei jedem Ansehen wird der Film besser, denn immer mehr kleine Details lassen sich finden, die zu Travis Bickles Amoklauf beitragen. Dieser ist gezeichneter Vietnamveteran und verdient sein Geld ausschließlich als Taxifahrer. Da er keine Gefahren scheut und seine Kunden überall, auch nach Brooklyn oder in die Bronx, fährt, bekommt er es zusätzlich mit jeder Art von Gesindel zu tun. Somit bekommt er schnell einen Hass auf die ganze Gesellschaft. In der jungen Prostituierten Iris (Jodie Foster) findet er letztendlich den richtigen Ansporn, seinem Hass freien Lauf zu lassen.
"Taxi Driver" ist zeitloses Kino, auch wenn dessen Veröffentlichung schon 26 Jahre zurückliegt. Heute noch zieht einen dieser geniale Film in seinen Bann. Mit einer Schockwirkung, die seinesgleichen sucht, schickt Martin Scorsese den Zuschauer gegen Ende auf einen brutalen Trip, erlebt von Travis Bickle. Man merkt richtig, wie er nach und nach verrückter und irrer wird, wie sein Hass auf die Leute steigt. Natürlich spielt Robert de Niro mal wieder in unbeschreiblicher Bestform, teilweise ist das Ganze richtig beängstigend, wie er den Taxi Fahrer spielt. Als ob er jener selbst wäre. De Niro trägt einen Riesen-Teil des Erfolges und der Intensivtät dieses Klassikers. Jodie Foster und Harvey Keitel gehen gegen ihn fast unter, nicht zuletzt aufgrund ihrer kurzen, aber dennoch sehr bedeutungsvollen Rollen.
Die Atmosphäre des Films ist wie geschaffen, die schmutzigen Straßen, Prostituierte, Mörder und Verbrecher am Straßenrand, dazu die verstörenden Geräusche wie die Motorenlaute der Autos. Alles bis ins letzte Detail ist einfach genial und unübertreffbar. Umso öfter man sich "Taxi Driver" ansieht, desto mehr bemerkt man Einzelheiten, die Travis letztendlich zu seinem exzessiven Gewaltausbruch verleiten. Sind es einfach nur Leute, die Travis nicht vollnehmen, sei es Betsy, die Travis nach einem kurzen Besuch im Pornokino nicht mehr sehen möchte oder sei es auch ein sprudelndes Limonaden-Glas, vor dem Travis einmal sitzt. Sekundenlang wird da mit der Kamera langsam an das Glas herangezoomt, das störende, fast schon nervende Geräusch dazu ständig im Vordergrund. Teilweise wird man selber richtig genervt und aggressiv, weil alles irgendwie so düster, schmutzig und bedrückend ist. Robert de Niros Auftritt vor dem Spiegel, als er mit seinen neu gekauften Pistolen übt, ist noch heute populär als ob es gestern gewesen wäre. Und wie in "Hass" schon zahlreich kopiert.
Mir fällt nichts, aber auch wirklich nichts Negatives ein, was ich über "Taxi Driver" zum Ausdruck bringen möchte und könnte. Von der ersten Sekunde an ein Meilenstein, der heutzutage noch aktuell ist, aber garantiert nicht mehr geschaffen werden kann. Daher ein einmaliges Stück Genialität, das man gesehen haben muss, wenn man von der Filmgeschichte nur einen winzigen Hauch wissen möchte. Gehört zu den besten 10 Filmen aller Zeiten. 10/10 Punkte