Review

Der an Schlafstörungen leidende Vietnamveteran Travis Bickle (DeNiro) – jetzt Taxifahrer in New York - erlebt jede Nacht den Sumpf aus Schmutz, Perversität, Gewalt und die brutale Unmenschlichkeit der Großstadt.
Er ist ein Einzelgänger. Jeder Versuch Anschluss an die Gesellschaft zu finden, zum Beispiel seine plumpen Versuche bei der Wahlkämpferin Betsy (Cybill Shepard) zu landen, scheitern kläglich. Eine 14jährige Prostituierte (Jodie Foster), ihr brutaler Zuhälter (Harvey Keitel) und all der andere Dreck - all diese Probleme wachsen ihm über den Kopf und er will sie mit einem großen Schlag lösen...

"Talkin' to me? You talkin' to me? You talkin' to me?"
Dieser Monolog DeNiros vor dem Spiegel ging in die Filmgeschichte ein – vielfach kopiert, persifliert – nie erreicht!
Scorsese hat mit diesem Film Robert DeNiro endgültig zu einer lebenden Legende gemacht. Dieser erreicht in diesem Film eine schauspielerische Intensität, die den Zuschauer jede Sekunde glauben lässt, er wäre wirklich der verstörte, labile, am Ende psychopatische Travis Bickle.
Man leidet mit, man will ihm helfen, man ist geschockt – und das im ständigen Wechsel! Es gibt daher nur wenige weitere Filme, die so anstrengend sind wie Taxi Driver.

Der wohl neben Woody Allen berühmteste New Yorker Filmemacher Martin Scorsese zeigt seine Stadt von einer verdammt hässlichen Seite – die Seite, die nur Leute wie Travis Bickle kennen lernen und führt uns in seiner Charakterstudie auf ein, in dieser Form überraschendes, hartes und blutiges Ende zu.
Dieses entlässt uns dann nach ca. 110 gebannt vor dem Bildschirm sitzenden Minuten - verblüfft und geschockt - wieder in unsere Welt! Zum Glück!

Ein Film, der schwer in Worte zu fassen ist, den deshalb niemand verpassen sollte - eine Psychostudie, ein Drama, ein Thriller, (und vor allem) ein Klassiker und somit Pflicht für jeden Filmfan!

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