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Die junge Fernseh-Moderatorin Nami erhält eine Videokassette mit äußerst brisantem Inhalt. Auf dem Tape sieht man wie eine Frau brutal gefoltert und zu Tode gequält wird, jedoch aus der Perspektive des Mörders (welcher lustvoll mit dem Objektiv auf sein Opfer draufhält). Angewidert, aber irgendwie von dem Verbrechen fasziniert, begibt sich Nami mit einem Filmteam auf die Spuren des Täters. In dem Bestreben eine erfolgreiche Story abzugreifen, ahnt die Gruppe nicht, dass sie direkt in eine tödliche Falle laufen.



Naja, als ich den Streifen zum ersten Mal sah, war ich irgendwie enttäuscht. Unfassbar das er immer wieder als unantastbares Meisterwerk hingestellt wird. Somit geht man dann auch mit hohen Erwartungen an diesen Slasher ran, denen er aber nicht gerecht werden kann.

Das fängt schon beim Timing an, denn der Film beginnt am Anfang ziemlich rasant mit derben Schockeffekten und einem viel zu schnellen Story-Aufbau. Leider wird es dann ziemlich langatmig bevor wieder etwas „Action“ aufkommt. Das Filmteam wird schnell und brutal dezimiert bis nur noch Nami übrig bleibt, welche natürlich (wie sich später noch zeigen soll) eine ziemlich wichtige Rolle spielt. Das Ende ist für mich auch ein derber Fehlgriff gewesen und sollte wohl als Anlehnung an vermeintliche Vorbilder wie Cronenberg und Hennenlotter erinnern. Leider wird’s total vergeigt, denn wo Logik fehlt, muß mal wieder die Fantastik aushelfen. Eine „normale“ Auflösung ohne Fantasy-Quark wäre mir persönlich lieber gewesen und hätte den Film wahrscheinlich in ein anderes Licht rücken können, aber naja.

Also, Tempo lahm und Ende schlecht – kommen wir also zum Positiven:

Die Musik, welche uns den ganzen Film begleitet, kann durchaus als gelungen bezeichnet werden. Die düsteren „Soundscapes“ passen perfekt zum verlassenen Fabrikgelände und erinnert unfreiwillig an Soundtracks von Claudio Simonetti und seiner Band Goblin.
Die Effekte sind ebenso hervorzuheben, denn es gibt in den knapp 100 Minuten einiges zu sehen. Brutale Foltersequenzen, diverse Abschlachtungen, eine „Frühgeburt“ (!!!Achtung: Insider!!!) und die wahrscheinlich krasseste Eye-Stabbing Szene aller Zeiten.
Die Darsteller konnten mich ebenfalls überzeugen. Zwar sind diese meilenweit vom Oscar entfernt, bringen ihre Nummer dennoch gut herüber.
Auch einige Kamerafahrten, welche sich über den gesamten Film erstrecken, sowie ein paar Farbenspiele konnten diesen Streifen dann doch wieder retten.


Fazit: Für Fans des asiatischen Horror-Kinos vielleicht die Offenbarung, für mich ein spannender Slasher der nicht das Tempo halten kann, was er anfangs vorzugeben scheint. Dennoch ein Film den jeder Horror-Fan mal gesehen haben sollte, da er trotz magerer Handlung einige Aspekte aufweist, welche dann doch zu gefallen wissen!

(7/10)

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