Krieg in Neuguinea…31.10.2008
Nach langer Zeit also mal wieder ein Kriegsfilm. Das Genre ist ja vom Aussterben bedroht, was ich ganz persönlich nicht weiter schlimm finde. Es ist eigentlich alles gezeigt, geschrieben und gesagt, was es zu den Weltkriegen und den kleineren Konflikten, beispielsweise in Korea und Vietnam, zu zeigen, zu schreiben und zu sagen gab. Weitere Beiträge erschöpfen sich im Immergleichen, stets wird das Hohelied der Kameradschaft unter Feuer gespielt, vom Opfer im Angesicht der Übermacht und vor allem auch die Moritat vom fiesen gesichtslosen Feind, dessen Grausamkeit der eigenen Kriegsehre natürlich diametral entgegengesetzt ist. Deutsche Soldaten sind böse, japanische und nordvietnamesische ebenso…nur der Alliierte ist heldenhaft, ehrenhaft und zu Recht ein Sieger.
Hier nun ein Schauplatz ganz weit fort vom üblichen Geschehen, eine Landpassage in Neuguinea im Jahr 1942. Diese Passage wird von den Japanern als Einfallschneise nach Australien gesehen und daher mit allen Mitteln zu erringen versucht. Entgegen stehen nur schlecht ausgebildete Aussies, die nicht nur unter dem heimtückischen Japaner leiden, sondern auch unter Durchfall und Malaria, ganz zu schweigen von Blutegeln und Hautfäule. Wir folgen der 39sten Kompanie zunächst unters Feuer, dann sehen wir den Rückzug und den tragischen Verlust von Mann um Mann. Nur vier von vielen schaffen es zur Basis, verletzt, krank, blutend. Doch man will nicht heim nach Australien, sondern stellt sich in einem letzten Gefecht gegen die Übermacht, die Landenge haltend, dem Feind trotzend, bis der Nachschub kommt.
Das ist toll, das ist so tapfer…und für den Zuseher sehr ermüdend, denn es passiert über lange Strecken herzlich wenig. Es geht wie bei Mackie Messer zu, denn der Haifisch, der hat Zähne, und die trägt er im Gesicht, aber der böse Japaner hat ein Messer, und das sieht man leider nicht. Man sieht auch den Japaner nicht, denn der tarnt sich wie ein Vietcong und sticht zu, fies, aus dem Hinterhalt. Schnell sind die Leidensebenen gezeigt, der Durchfall ist dauernd treuer Begleiter, ebenso der Heldenmut. Das aber will man alles nicht sehen, hier und da wäre Action angebracht gewesen, denn Krieg ist mehr als das Lauern im dunklen Dschungel. Sicher, der Film zeigt alles, was es zu zeigen gibt, das Elend, mit dem sich der Einzelne auseinandersetzen muß, aber es gibt keine Neuheit, keinen großen Unterschied zu all den Werken, die schon da sind. Nun ist halt den Australiern auch ein Denkmal gesetzt, von mir aus, schön, aber irgendwie überflüssig…5/10.