Review

Der Schrei der Dummheit

Wenn man sich einem vermeintlichen Partysplatter hingibt, der auch noch von der Trashschmiede TROMA stammt, dann hat man meistens vollkommen bewusst die Lust auf hirnlosen, aber megaulkigen Vollschrott, denn TROMA ist nicht unbedingt Garant für ernstgemeinten Filmgenuss, bei dem man die Gehirnzellen rotieren lassen muss. Von daher sicher Grundvoraussetzung genug, wenn man sich 4 Tage lang, aufgrund der hiesigen Jahreszeit durchweg im Delirium befindet. Aber nichts da, denn der vermeintliche Partysplatter, so humorfördernd und ironisch er daherkommt, regt allerhöchstens dazu an, sich vollkommen ernsthaft zu fragen, warum tatsächlich Leute dadraussen selbst noch behaupten, dass das Teil in die gleiche Sparte wie BRAINDEAD passt.

Denn diese vollkommen falsche Mutmaßung weckt nicht nur falsche Erwartungen, sondern macht auch ebenso aggressiv, denn von einer tatsächlich treffsicheren Slasherparodie, ja da ist was dran, ist dieser absolut chaotische Murks meilenweit entfernt. Aber zumindest in einer Bedeutung ist der Vergleich dennoch richtig, ausser eben der Tatsache, dass das Niveau noch weiter unter der Klamaukgürtellinie liegt. Aber das ist auch die einzige Gemeinsamkeit.

Da ist es selbstverständlich, dass die Synchro Kotzfördernd ist, die Optik bisweilen eher einen budgetreicheren Amateurmovie propaghiert und sich die Darsteller als nerviges Beiwerk präsentieren, die sich vollkommen schamlos in bewusstem Oceracting widerfinden. Von Witz kann da keineswegs die Rede sein, da bringt es dann auch nichts mehr, wenn man gewisse Aktionen mit Comichaften Tönen unterlegt, vorallem wenn die damit verbundende Lächerlichkeit noch mehr gesteigert wird, weil eben die Präsentation mehr als taktlos und talentfrei daherkommt. Da findet man sich allerhöchstens in einer schlechten Kappensitzung der Fastnacht wieder, um ja zu wissen, dass man just in dem Moment, im Moment des Paukenschlags lachen soll.

Gelacht habe ich selten, auch wenn man sich das gewisse Schmunzeln in gewissen Szenen nicht entbehren kann, denn lustig war die Jagdszene des Killers mit der Angel ja schon. Dazwischen darf man aber eindeutig spulen, vorallem weil man aufgrund der absoluten Nichtigkeit der 0815 Story der campenden Tweenies im Wald eh keine sinnesfördernden Dialoge erwarten soll und kann. Bezug zu derlei Persönlichkeiten gibts auch nicht, da versucht man halt auf Teufel komm raus, meistens nach hinten, die Lacher einzubauen.

Selten treffsicher das Ganze, dass allerhöchstens im Suff erträglich, aber nicht danach und zumindest seine Existenzberechtigung in den recht schicken Splatterszenen widerfindet, aber retten kann das auch nicht mehr, sofern man bis dahin, die kommen nämlich in quantitativer Höhe erst nach Minute 40, nicht schon eingschlafen ist, bzw. vor Ärger vor soviel zuviel Wollens nicht schon ausgerastet ist. Wer das gut finden kann, und unter welchen Umständen ist mir nicht bewusst, aber auch seine Fans wird dieses hirnlose Stück zu gewollt lustiger Slasherparodie ohne Schuss finden. Von der Klasse eines Braindeads oder Bad Taste ist das nichts, kann aber gut und gerne als schlechtes Gegenbeispiel in Sachen bewusst überdrehter Trash präsentiert werden.

Fazit:
Chaotisch dämliche und selten treffsicher lustige Tromaslasherparodie, die allerhöchstens im Vollsuff zünden kann. Als Katerfilm ungeeignet, da besser zu Übersleaze greifen.
Wer Hexenhaus toll fand, kann aber einen Blick riskieren. Der Gorehound, der auf Sinn, Treffsicherheit und zielsichere Parodie hofft, sowieso.

21%

Wer sowas mag, wird auch Taubert toll finden.

Details
Ähnliche Filme