Review

Jörg Buttgereit, ein Regisseur, der provozieren will, der Tabu's brechen will. Und mit diesem Film, der als "Kunst" eausgegeben wird, in Wahrheit aber die geistige Umnachtung aller daran Beteiligten zeigt, hat sich der Regisseur ein Denkmal gesetzt.

Zugegeben, in Nekromantik 1 konnte man einen gewissen Kunstvorbehalt nicht absprechen: Klaviermusik, gute Kamerafahrt, Tabubrüche und erigierte Leichenschniedel brachten Stimmung. Buttgereit galt als König des Underground.

Nekromantik 2 fährt in der gleichen Schiene, enthüllt aber, das es hierbei nur um die Ausbeutung eines problematischen Themas geht, nicht um seine kritische Beleuchtung. Beispiel dafür ist die geschmackvolle Enthauptung des Liebhabers beim Poppen, eine Szene, die selbst hartgesottenen Fans des Wurtsemmelkinos auf's Gemüt schlägt.

Hatte ich bis dahin Buttgereits Leichenspektakel noch gut gefunden, und kunstvoll umgesetzt, will er hier auf voyeuristische Art dem Splatterfilm genügen: und fährt seinen ganzen Film dezent in den Dreck. Weniger wäre hier mehr gewesen, aber Buttgereit muss ja wenigstens eine neue Grenze überschreiten.

Fazit: Der Film lebt von Tabubrüchen, und kann einfache Menschen voll überzeugen. In der Grundthematik leider eher voyeurisctisch als kritisch zu nennen, kommt der Film nicht an Nekromantik 1 heran. Zum Entleeren des Magens jedoch durchaus sehenswert.

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