Review



Nekromantik 2
hat mich im Vergleich zum Vorgänger doch recht stark enttäuscht:

Buttgereit versucht hier zwar scheinbar alles einen Tick härter darzustellen, um Nekromantik auf Teufel komm raus zu toppen; dies gelingt ihm jedoch nicht!


Die Gründe hierfür sind einfach:


Bei Nekromantik stand die Atmosphäre klar im Mittelpunkt, während man beim zweiten Teil eher auf Effekte setzt. Hinzu kommt, das Buttgereit nun auch inhaltlich mehr zu wollen scheint als beim Erstling; so werden hier die Hauptpersonen deutlich länger beleuchtet und die Spielzeit des Films erhöhte sich damit um ca. eine halbe Stunde, was dem
Film aber keineswegs gut tut, da somit zu viel Leerlauf entsteht (das Rondevouz auf der Kirmes/Zoo war beispielsweise mehr als unnötig und brachte uns weder die Charaktere besonders näher, noch die Handlung voran); außerdem sorgte gerade das kompakte, die Enge der Wohnung mit den vielen Einmachgläsern (Leichenteile) für die besonders obskure Stimmung im ersten Teil. Auch die vielen Ortswechsel bei Nekromantik 2 sind wohl vonButtgereit gut gemeint, wirken sich aber kontraproduktiv auf Spannung und Atmosphäre aus und stehen in krassem Gegensatz zu Nekromantik, wo man bis auf wenige Ausnahmen doch die Einheit des Ortes (Wohnung) bewarte. Die deutlich sichtbaren Cuts, die Buttgereit bei jedem Ortswechsel einsetzt, sind wohl als stilistisches Mittel gedacht, erfüllen aber bestenfalls bloßen Selbstzweck und verhindern den reibungslosen Lauf des Films, was sich störend auswirkt.
Auch vermisse ich die schönen atmosphärischen Weitwinkelaufnahmen des ersten Teils, die stellenweise wirklich so etwas wie Romantik vermittelten (z.B. Mond) und somit den nötigen Kontrast zu den folgenden Abartigkeiten bildeten.




Für alle Gorefreunde möchte ich auch auf eben diesen noch eingehen:

Das „härteste", wenn man davon sprechen kann, ist die Zerstückelung der Leiche in der Badewanne und vielleicht noch die Tötung am Schluss; das obskurste: der Austausch der Köpfe (ich gehe hier bewusst nicht näher darauf ein, um nichts von der Handlung vorwegzunehmen).
Der Tiersnuff (wenn es denn diesmal wirklich welcher ist, denn eigentlich war die Robbe ja schon tot, wenn ich mich richtig erinnere) wird uns diesmal nicht direkt, sondern als Film im Film gezeigt, was die Wirkung nimmt. Auch ist er diesmal fast nur purer Selbstzweck, da er nur benutzt wird, um aufzudecken, dass Monika eine nekrophile Ader hat, die metaphorischen Bilder des ersten Teils waren da was ganz anderes, zeigten sie uns doch deutlich den Kontrast zwischen Leben und Tot und gleichzeitig zwischen Abartigkeit und Faszination (aus Roberts Sicht); was dann ja auch das Ende des ersten Teils erklärt.



Alles in allem ein schwacher Aufguss, der nicht von Nöten gewesen wäre und vermutlich nur aus kommerziellen Gründen nachgeschoben wurde; nur noch minimal über Durchschnitt, daher 5,5 Punkte.


Mein Tipp: Lieber den besseren ersten Teil schauen! (bekam von mir zum Vergleich 7,5 Punkte)































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