Wenn ich den Namen Irwin Allen lese bin ich eigentlich immer interessiert, schließlich verbinde ich mit diesem Namen „Höllenfahrt der Poseidon“ und „Flammendes Inferno“. Verständlich, dass ich da einen näheren Blick auf diesen Film hier werfen wollte.
Auf einer Südseeinsel, einem idyllischen Paradies umgeben von herrlich blauem Wasser, steht ein neues Hotel, welches von einem gewissen Bob Spangler verwaltet wird. Eigentlich gehören tut das Haus, dem Hotelkettenbesitzer Shelby Gilmore, der gerade auf einen Sprung vorbeischaut um nach dem rechten zu sehen. In seiner Begleitung ist Kay Kirby, eine hübsche, attraktive Frau, die als PR-Expertin tätig ist. Mit auf der Insel arbeitet Hank Anderson, der als Spezialist nach Öl bohrt und gerade eine neue Quelle erschließen konnte. Diese bereitet ihm jedoch einige Sorgen, denn hier stimmt etwas nicht. Der Druck ist viel zu hoch und das lässt in Hank den bösen Verdacht aufkeimen, der nahe gelegene Vulkan könne kurz vor einem Ausbruch stehen. Gemeinsam begibt man sich in den Krater und tatsächlich ist die Situation bedenklich. Bob Spangler spielt die Sache jedoch herunter und auch nachdem es zum Ausbruch kommt ist er der festen Überzeugung, in der Hotelanlage kann ihnen nichts passieren. Eine Evakuierung der Gäste sieht er als nicht gerechtfertigt. Hank Anderson, Shelby Gilmore und noch einige andere sind davon absolut nicht überzeugt und machen sich auf einen gefährlichen Weg in sicheres Terrain. Um sie herum scheint die Hölle ihre Pforten geöffnet zu haben. Das Ende der Welt scheint gekommen.
Schaut man auf die Katastrophenfilme, die Irwin Allen gemacht hat, so ist man verleitet zu sagen, „kennt man einen, kennt man alle“. Ich find Katastrophenfilme sehr unterhaltsam und für mich stellt sich ein solcher Spruch zwar als wahr dar, doch ich störe mich nicht daran, denn wenn es spannend ist, es eine gute Portion Dramatik gibt und Effekte und Action stimmen, bin ich zufrieden. Meistens zumindest, denn was sich mir bei „Der Tag an dem die Welt unterging“ bot zeigte mir, Irwin Allen hatte sich keine sonderliche Mühe gegeben, sondern vielmehr seine vorigen Erfolge geplündert und die herausgenommenen Elemente eher lieblos zusammengewürfelt. Der Storyablauf ist nur zu bekannt, manches erinnert an „Höllenfahrt der Poseidon“ und manches an „Flammendes Inferno“. Unterstützt wird dieser Eindruck von vielen Stars, die in beiden Filmen vertreten waren. So sieht man beispielsweise Red Buttons und Ernest Borgnine, die schon von der Poseidon flüchteten und auf der anderen Seite gibt es William Holden und Paul Newman, die dem Flammenden Inferno entfliehen konnten. Zu den bekannten Gesichtern gesellt sich dann noch Burgess Meredith (Pinguin in der 60er Jahre „Batman“ Serie), Pat Morita (Mr. Miyagi in „Karate Kid“) Barbara Carrera (Bösewichtin Fatima Blush in „James Bond - Sag niemals nie“), James Franciscus (Rückkehr zum Planet der Affen) und Jacqueline Bisset (Gwen Meighen in „Airport“). Allen ist gemein, dass sie auf mich eher lustlos spielend wirken. Ihnen fehlt es wohl an der richtigen Motivation, was wohl nicht zuletzt im schwachen Drehbuch begründet liegt, welches nichts Neues für den Zuschauer parat hält und keine Herausforderung für einen Schauspieler war.
Ganz so schlimm wäre das nicht, wenn wenigstens die Effekte stimmten und die Action überzeugte, doch auch hier enttäuschte mich Iwin Allen. Mich erinnerten die Sets zuweilen an Attraktionen in einem Themenpark, wo auf Kommando an einer bestimmten Stelle Rauch aufsteigt, oder einer Feuersäule hochkommt. Es ist schon mager und wegen dem mittelprächtigen Drehbuch schaut man auf solche Dinge eben mit mehr Argwohn.
Nach „Unternehmen Feuergürtel“ und „Die vergessene Welt“ ist „Der Tag an dem die Welt unterging“ ein weiterer Film von Irwin Allen, der mir nicht so sehr gefallen hat. Die Effekte, die Action und auch die Geschichte, sowie die Darsteller haben ihre Momente und so versteht der Streifen solide zu unterhalten. Dennoch hatte ich mir mehr erhofft und finde, Paul Newman und Kollegen werden hier weit unter Wert verbraten. Wahrscheinlich hat man es getan um Geld zu verdienen. Aus dieser Sicht ist ihr Mitwirken legitim, für den Zuschauer aber keine Wonne.
Ein kurzes Wort zur deutschen DVD:
Warner hat sich mal wieder einmal nicht gerade ins Zeug gelegt, bei der Veröffentlichung dieses Filmes. Größtes Ärgernis für die Fans dürfte dabei die Tatsache sein, es gibt kein Wendecover mit dem man das störende FSK Logo verbannen könnte (muss das denn wirklich so scheiß groß sein?). Aber davon abgesehen ist das vorhandene Cover auch nicht gerade als hübsch zu betrachten. Neben der Präsentation auf den ersten Blick, überzeugt die Bildqualität des Filmes vielleicht nicht für den Puristen, doch ich bin recht zufrieden und störe mich auch nicht an der Monotonspur, die für alle Sprachversionen die gleiche ist. Untertitel in Deutsch und Englich (für mich immer die wichtigsten) liegen bloß für Hörgeschädigte vor. Extras fehlen gänzlich, doch das ist bei den Backtiteln der Vergangenheit nie anders gewesen bei dem Label.
Warner stellt erneut unter Beweis, sie geben sich keine Mühe. Das machen sie selten, das ist nichts neues, dennoch ärgert es mich immer wieder auf’s Neue. Trotz allem eine solide Umsetzung.