Review

George Clooney als charmanter Gauner in Soderberghs erstem Kunstwerk

Story:
Jack Foley (George Clooney), ist ein Bankräuber, der grundsätzlich Geld ohne Waffen sondern mit geschicktem „Bitten“ entwendet. Da aber sein verflixtes Auto nicht anspringen will, wird er eines Tages geschnappt und eingelocht. Lange hält es ihn aber nicht hinter Gittern und er bricht aus. Dabei wird er aber von der Polizistin Karen Sisco (Jennifer Lopez) überrascht, worauf Jack sie mit Hilfe seines Kumpels Buddy in den Kofferraum packt und mit ihr flüchtet. Im Kofferraum kommen sich Jack und Karen näher, doch sie entkommt. Während Jack nun seinen Abschlusscoup vorbereitet, kreuzen sich die Wege Jacks und Karens Wege immer wieder.....
Steven Soderbergh liefert hier einmal mehr einen unterhaltsamen Film ab, der ganz auf Effekte verzichtet und einfach auf Schauspieler setzt. Der Film beginnt mit dem misslungenen Überfall, um nach den Ausbruch in Rückblicken zu erklären wie Jack auf sein großes Vorhaben kommt und wie er seine Partner kennen gelernt hat. Abwechslung bietet dabei immer der erotische Beziehung zu Karen. Das endet zwar nicht, wie man sich es vorstellt, dafür bekommt man aber noch einen genialen Kurzauftritt zu sehen...

Musik:
Erinnert an die leichtfüßigen Gaunerklassiker aus längst vergangener Zeit. Soderbergh spielt hier nicht nur mit romantischer Musik, sondern reaktiviert mit Saxopohon, Trompeten und ähnlicher Musik die „gute, alte Zeit“. Der Film entwickelt, wie in Ocean’s Eleven, seinen ganz eigenen entspannenden Stil, bei dem man völlig sorglos dahingleitet. Genial untermalt..

Atmosphäre:
Der Film ist genau das richtige nach einem stressigen, harten Arbeitstag. Man schaltet den Fernseher ein, stellt sich rechts sein Essen und links sein trinken hin und klickt auf „Start“. So wird man in eine Welt gezaubert, in der charmante Menschen trotz aller Probleme immer sorglos zu sein scheinen.
Kern des Films ist die Romanze zwischen Karen und Jack: Die eine Polizistin, der andere ein Bankräuber. Obwohl Karen nicht genau weiß, was sie von ihm halten soll, verliebt sie sich schon bald in ihn. Nun hat sie einen Gewissenskonflikt: Liebe oder Gesetz? Die Treffen der beiden verlaufen indes sehr romantisch und werden in edle Bilder verpackt. Ein Traumpaar...
Damit der Film nicht zu einseitig gerät, plant Jack nun seinen letzten großen Coup, um sich dann absetzen zu können. Mit viel Humor und Jacks umwerfenden Charme wird aus dem Gefängnis geflüchtet und mit Karen eine längere Zeit im Kofferraum verbracht. Die Gute ist davon anfangs nicht sehr angetan.
Während sich die Wege nach dem Ausbruch wieder Trennen, versucht Karen Jack dingfest zu machen und lässt sich der Task Force zuordnen. Jack plant indes den Überfall, hat aber Probleme, weil noch mehr Gauner Wind von den Diamanten bekommen haben. Zwischendurch wird in Rückblicken erzählt, wie und warum Jack auf die Klunker gekommen ist. Selbst das Gefängnis ist dabei in Hochglanz gefilmt worden, obwohl die wirklichen Zustände sicher anders sind. Trotzdem setzt sich das Filmpuzzle für den Zuschauer so langsam zusammen und er erkennt die Zusammenhänge ohne groß nachdenken zu müssen.
Die Polizei, welche Jack inzwischen jagt, hinkt ihm meist immer einen Schritt hinterher.
Als Jack nun endlich weiß, wie er die seine „neuen Mitarbeiter“ aus ausbootet, trifft er auf ein Problem. Bei einem letzten Treffen beschließt man den Bruch heute durchzuführen.
Auch wenn der Zuschauer nun befürchtet, dass nun das große Zittern ausbricht, hat Jake wie gewohnt alles unter Kontrolle.
Trotzdem fällt das Ende relativ actionreich aus. Mit Humor und gewohnter Coolness trickst Jake wieder alle aus und will mit Buddy abhauen. Der Zuschauer bereitet sich schon auf das Happy End vor...
Doch da meldet sich Jakes Gewissen, er rennt zurück ins Haus, um eine Vergewaltigung zu verhindern und wird geschnappt. Am Ende wird er von Karen überführt, mit dabei ein Stargast, der jedem Zuschauer ein „cooooooooool“ entlocken dürfte ;). Selber ansehen...
Was macht diesen Film so gut? Regisseur Soderbergh versteht es mit einem ganz eigenen Stil zu inszenieren, der scheinbar jede Altersgruppe anspricht. Seine Filme sind etwas für jeden. Prägend sind gute Schauspieler, eine nette Story und eine äußerst edle Optik. Dabei versinkt man im Film und lässt sich von Clooney und Lopez hinfort reißen. Lange Weile kann nicht aufkommen, denn eine kleine Prise Action und viel Humor werten diesem Film weiter auf.
Negative könnte man fehlende Spannung (außer in der Villa) anprangern, denn mitreißend ist der Ausgangsplot wahrlich nicht.

Schauspieler:
George Clooney ist als charmanter Gauner und Gentleman perfekt besetzt worden. Sein charmantes Grinsen, sein Aussehen und seine sorgenfreie Art passen zum Lebemann Clooney. Zusammen mit Jennifer Lopez bildet er ein absolutes Traumpaar und besitzt dabei diese „dem Gauner kann man doch gar nicht böse sein“ Ausstrahlung. Seine Figur in Ocean’s Eleven sollte ähnlich werden. Da schlagen die weiblichen Herzen höher...
Jennifer Lopez steht für prickelnde Erotik. Dem Latinostar gelang mit diesem Film der endgültige Durchbruch zum Star. Der knallharte und teilweise sehr romantische Cop tut einem schon richtig Leid, wenn er(sie) mit dem Gewissen kämpft. Dabei überzeugt Lopez nicht mit ihren Rundungen, sondern ihrer lockeren und ungezwungen Natürlichkeit... Wow

Fazit:
Ein Film wie eine Pizza: Man verschlingt und genießt sie, aber hinterher hat man immer noch etwas Hunger. Ein Stück mehr hätte es doch sein können. Dennoch als Entspannungsfilm uneingeschränkt zu empfehlen, dafür sorgen schon Darsteller und Hochglanzoptik Sorgenlos und voller Liebe und Abenteuer: So wünscht man sich die Welt. *schmacht*

Details
Ähnliche Filme