Sechs Jugendliche wachen in einer verlassenen Fabrik auf. Alle hatten zuvor an einem Casting teilgenommen, um bei dem populären Spiel „Are You Scared" teilzunehmen, bei dem man einiges an Geld verdienen kann, wenn man seine Ängste überwindet, die man vorher natürlich angeben muss. Als erster kommt Jason an die Reihe. Der ist natürlich der coolste von allen, doch seine große Klappe verliert er im wahrsten Sinne des Wortes schnell, genauso wie seinen restlichen Körper, da er bei seiner Aufgabe versagt und in die Luft fliegt. Zwar bekommen die anderen Teilnehmer das zuerst nicht mit, doch als das Zwillingspärchen versucht, seine vorgesehene Prüfung zu meistern, erkennen auch die anderen, dass dies hier kein Spiel, sondern tödlicher Ernst ist...
Ach ja, irgendwelche Menschen die in irgendwelchen Häusern eingesperrt sind und dann Aufgaben erledigen müssen, sind ja nun auch nicht mehr der allerneueste Bringer. Trotzdem ist diese Videopremiere auch auf diesen Zug aufgesprungen und schlägt sich gar nicht mal so schlecht.
Bei diesem Film ist es nicht ungeschickt, mal die positiven und negativen Dinge gegenüberzustellen, denn danach kann jeder für sich entscheiden, ob er „Are You Scared" noch anschauen möchte.
Positiv:
Die letztendliche Auflösung der Geschichte ist gar nicht mal so blöd wie bei vielen anderen Streifen dieses Subgenres, allerdings auch nicht so gut wie die bei „House of 9". Dazu gibt es noch einen netten (wenn auch nur bedingt logischen) Schlussgag.
Wenn hier einer dicke Pluspunkte sammelt, dann ist es Regisseur Andy Hurst. Wie er es schafft, mit wirklich allereinfachsten Mitteln die Spannung zu erhalten, ist schon ein dickes Lob wert. Dabei benutzt er eigentlich nur Musik und sehr viele Kameraschwenks als Stilmittel, setzt diese aber so geschickt ein, dass man jedes Mal gespannt wartet, ob bzw. was als nächstes passiert.
Die Fallen, die der nette Kerl sich ausgedacht hat, sind einigermaßen originell (die für die Zwillinge hat es mir hierbei besonders angetan) und der Blutanteil des Films ist schon recht hoch (ok, einige meiner Freunde bei der FSK würden das jetzt nicht in die Kategorie „Positiv" einordnen).
Negativ:
Die schauspielerischen Leistungen sind, wie soll es auch anders sein, nicht unbedingt überragend. Lediglich Carlee Avers als Laura kann diesbezüglich Pluspunkte sammeln. Die Synchronisation ist bei einigen Darstellern recht hölzern, allerdings nicht so schlimm, dass sie durchgehend nervt - man gewöhnt sich im Laufe der Zeit daran und sieht dann auch darüber hinweg.
Wenn man über alles genauestens nachdenkt, kommt man zu dem Schluss, dass hier jegliche Logik auf der Strecke bleibt, das fängt eigentlich schon vor Beginn der eigentlichen Handlung an. Von jedem der Jugendlichen wurde vorab ein Video gedreht, in dem sie sich über ihre Ängste äußern. Wer diese Spots gedreht haben soll, bleibt völlig im Dunkeln, denn der böse Mann, der hinter allem steckt, war es wohl kaum, da er (Vorsicht, kleiner Spoiler) im Gesicht ähnlich, aber schlimmer, aussieht als Niki Lauda. Es würden noch mindestens fünf weitere Fehler folgen, aber damit würde ich ja alles vorwegnehmen.
Lässt man sich auf „Are You Scared" ein und denkt nicht lange über Logik nach, kann man sich aber immerhin recht gut unterhalten und viel mehr bezweckt der Streifen eigentlich auch nicht - dafür kann man dann schon 6 Punkte geben.
Allerdings befürchte ich, dass es hier doch einige 1er und 2er Bewertungen hageln wird, da sich die Originalität sicher in Grenzen hält und einige den Film nach „Saw"-Gesichtspunkten bewerten werden, hierbei aber vergessen, dass beide Teile des eben genannten Filmes auch nicht unbedingt vor Logik strotzen, aber sie waren eben die Vorläufer für Filme wie diesen hier. Da haben es die vermeintlichen Kopien immer schwer