Nach dem Tod des tyrannischen Königs wird auch Prinz Einon durch einen Stich ins Herz tödlich verletzt. Seine Mutter und der Ritter Bowen, der Einon nach dem alten, ehrenvollen Kodex erzogen hat, bringen den im Sterben liegenden Prinzen zu einem weisen Drachen. Einon bekommt das halbe Herz des Drachen und kann weiterleben, muss dafür jedoch schwören, barmherzig zu regieren und die Tyrannei seines Vaters zu beenden. Doch der neue König bricht seinen Schwur und wird ebenfalls ein unbarmherziger und grausamer Herrscher. Bowen glaubt, das halbe Drachenherz habe den Jungen verdorben und schwört alle Drachen zu töten.
Im Jahr 1996 war es mit der Computertechnik ja noch längst nicht soweit wie heute. Dennoch schafften es die Macher hier mit dem Drachen Draco eine Figur zu kreieren, die selbst heute noch technisch gut aussieht und den seelenlosen CGI Kreaturen Marke SyFy Channel um Klassen besser aussieht. Auf die englische Synchro von Sean Connery müssen wir auf deutsch aber leider verzichten, als fast adäquaten Ersatz gibts aber immerhin den Bass von Mario Adorf.
Die Story selbst könnte beinahe von den Gebrüdern Grimm stammen. Im schönsten Fairy Tale Stil gibts die Guten wie Draco, Bowen oder die geknechteten Bauern und natürlich die Bösen, die hier schon beinahe comicartig schurkig daherkommen. Allein das arrogante Gesicht des Prügelprinzen Einan lädt schon ein zum übers Knie legen, von seinem Verhalten und dem seiner Höflingen ganz zu schweigen. Das ist alles sehr klischeebehaftet, aber dennoch verdammt unterhaltsam.
Für Humor ist ebenfalls gesorgt. Speziell die Dialoge Bowen/Draco glänzen durch Wortwitz, dazu kommt zwar noch der etwas weniger lustige Comic Relief des klerikalen Geschichtenerzählers. In Sachen Action gibt es zwei größere Schlachten mit ordentlichem Menschenaufwand, die sich durchaus mit größeren Produktionen messen können. Kleinere Hänger gibts da lediglich im Mittelteil und auch nach dem Showdown wird etwas zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt, aber ansonsten gibts gutes Mittelalter Entertainment mit den klassischen Fantasy Zutaten, Pyrotechnik und guten Darstellern (was die Fortsetzung leider komplett vermissen ließ). Kein Fantasy Klassiker, aber sicher ein guter Vertreter des Genre.
7/10