Teil eins des Krieges um Iwo Jima...17.04.2015
Drei Soldaten, die auf Iwo Jima am Hissen der US-Flagge beteiligt waren, sollen auf Promtionstour in den USA um Spenden für den Krieg gegen die Japaner werben. Derweil läuft die Schlacht vor Ort weiter.
Ruhig fängt es an, mit der Fahrt ins Kriegsgebiet samt allerhand Frotzeleien der Soldaten untereinander. Man lernt die Charaktere kennen und ist an ihrem Schicksal interessiert. Auch die Schlacht zu Beginn des Films ist klasse in Szene gesetzt und erinnert an die Landung der Alliierten am Omaha Beach. Dann jedoch verliert der Film schnell an Drive, denn die Tour der drei Soldaten in den USA ist zunächst noch interessant, verläuft später aber nach dem immer gleichen Muster, was den Betrachter irgendwann nicht mehr faszinieren kann. Nun, es sollte kein Kriegsfilm werden, sondern wohl eher ein Einblick in die Mechanismen der Kriegsmaschinerie samt dem überaus präzisen Nutzen der medialen Möglichkeiten, doch all das ist in einen Film verpackt, der mir persönlich einfach viel zu lange dauert.
Es ist auch so, daß mich das Genre Kriegsfilm im allgemeinen nicht mehr vom Hocker reißen kann. Stets die gleichen Verwundungen, die gleichen typischen Einsätze, egal, wer nun gegen wen antritt. Dazu noch die notwendigen soldatischen Befehlsketten samt den ungeliebten Offizieren, das ist hier genau so wie in jedem beliebigen Kriegsfilm. Sicher verdient Eastwood Lob für seinen kritischen und handwerklich gekonnt in Szene gesetzten Einblick in die Entstehung eines weltbekannten Fotos, doch nicht alles, was der große alte Mann des US-Kinos anpackt, vermag mich gleichermaßen zu begeistern. Auch dieser Film ist nicht mißlungen, doch er plätschert zu lange einfach so dahin...und daher nur 6/10.