In der Hitze der Nacht (1967)

In diesem Kriminal-Klassiker geht es um den farbigen Polizist Tipps aus Philadelphia, der auf dem Weg durch ein Kaff in den Südstaaten nur auf Grund seiner Hautfarbe festgenommen & des Mordes beschuldigt wird. Als er dann als Polizist erkannt wird, bekommt er die Aufgabe bei den Ermittlungen zum zuerst ihm vorgeworfenen Mord zu helfen. Dabei lernt er auf die harte Tour, dass der Rassismus & die Vorurteile gegenüber Schwarzen, gerade im Süden der USA noch lange nicht passe ist...

Der extra auf den Hauptdarsteller Sidney Portier zugeschnittene Film, ist nicht nur in vielerlei Hinsicht wichtig, sondern zeitgleich noch unterhaltsam & spannend. Da ist zum einen die Jagd nach dem wahren Mörder, die zwar voller Wendungen & gelungen ist, aber nicht wirklich das Herz des Films ausmacht. Viel entscheidender ist die schockierende Behandlung, die der Kommissar aus dem Norden im zurückgebliebenen Süden erfährt. Eine Polizei voll fauler Rassisten, eine Bevölkerung voll noch faulerer, gewalttätiger Rassisten. Kein Platz für Menschen, die nicht weiß, überdurchschnittlich klug & fortschrittlich sind. Da passt ein farbiger, cleverer Ermittler wie Tipps natürlich absolut nicht rein & schockiert die Kleinstadt geradezu. Aber selbst der Polizeichef, der auch nie ganz seine eingesessenen Sichtweisen verschleiern kann, muss am Ende anerkennen, was für ein guter Polizist & letztendlich auch Mensch, Tipps ist. Vielleicht haben am Ende ja sogar beide Parteien etwas fürs Leben gelernt, gegenseitigen Respekt gewonnen. Schön wärs zumindest.

Aus heutiger Sicht, die des offenen, aufgeklärten Europas, sind so Sachen wie verbreiteter Rassismus oder Ähnliches manchmal weit weit. Manchmal aber dann auch wieder viel näher als einem lieb ist, man muss nur mal auf die Polizeiskandale in den Staaten, in den Osten Deutschlands oder in das schwulenfeindliche Russland schauen. Daher wird dieses Thema & Art von Film so schnell (leider) nie unaktuell. Bemerkenswert ist natürlich auch die ikonische Darstellung Sidney Portiers, der sich so mal eben zur Legende spielte & mit dem jede Identifikation leicht fällt. Dagegen verblassen sogar die hasserfüllten Gesichter der Kleinstadt-Rassisten.

Fazit: ein Film seiner Zeit, den späten 60ern, & doch mit zeitloser Aussage & Bedeutung. Krimi, Rassismus-Drama & Politik-Kritik in einem. Plus ein unnachahmlicher, legendärer Sidney Portier!