Ein Verbrechersyndikat will in Rom unbedingt in den Besitz eines chinesischen Restaurants kommen. Aus diesem Grunde kommt den Besitzern des Restaurants, Tang Lung zur Hilfe. Tang Lung gelingt es mehrfach die Verbrecher in die Flucht zu schlagen und zu demütigen. Grund genug für das Syndikat, den amerikanischen Karatemeister Colt anzuheuern. Dieser soll Tang Lung ein für alle mal beseitigen.
„Die Todeskralle schlägt wieder zu“ entstand im gleichen Jahr wie „Todesgrüße aus Shanghai“. Hatte Bruce Lee bei „Todesgrüße aus Shanghai“ noch zusammen mit Lo Wei am Drehbuch gearbeitet, so übernahm er bei „Die Todeskralle schlägt wieder zu“ die Regie und verfasste das Drehbuch ebenfalls selbst. Eine Arbeit die sich in jeder Beziehung sehen lassen kann. „Die Todeskralle schlägt wieder zu“ bietet Action, Spannung, Humor und Gesellschaftskritik. Gesellschaftskritik in Form der Darstellung von Vorurteilen. Hier ist die Anfangssequenz, in der Tang Lung am Flughafen, ausgiebig von einer älteren Dame gemustert wird, angesprochen. Auch innerhalb des folgenden Auftretens im Flughafenrestaurant, wird auf die unterschiedlichen Kulturen der Asiaten und Europäer, hingewiesen. Dieses wird von Bruce Lee mit einer gewissen Form, sarkastischen Humors präsentiert.
Die Rolle des Tang Lung, ist die des verschüchterten jungen Mannes vom Lande, der in die Großstadt kommt. Niemand nimmt ihm seine Fähigkeiten ab und weiß nicht, welche Gefahr in Tang Lung steckt. Tang Lungs Charakter zeichnet sich durch Freundlichkeit, Ehre, Loyalität und Respekt aus. Respekt vor seinem Gegner, sprich Chuck Norris, den er in Würde sterben lässt. Zuvor kommt es aber zu einem brillanten Kampf, der Kinogeschichte geschrieben hat. Chuck Norris gegen Bruce Lee. Hervorragend von der Kamera eingefangen und mit Zeitraffern, wirkungsvoll untermauert. Norris Auftritt im Kolosseum, als er über allem thronend den Daumen von oben nach unten bewegt und dieses Tang Lung im Stile von Nero vermittelt, ist eine Szene, die in den Kultstatus erhoben werden muss. Chuck Norris konnte durch sein Engagement innerhalb „Die Todeskralle schlägt wieder zu“ auf dem Filmsektor, erstmalig richtig auf sich aufmerksam machen. Eine Tatsache, die dazu führte, dass u.a. Lo Wei später mit Chuck Norris in „Der Boss von San Francisco“ zusammenarbeitete.
Der Soundtrack, der den Film begleitet, ist sehr an dem, des Italo Westerns angelegt. Man kann bei den Auftritten von Norris eindeutig ein „Morriconelastiges“ Instrumentalstück hören, welches eindeutig an „Once upon a Time in the West“ erinnert. Der gesamte Score ist passend ausgewählt und vorbildlich um- bzw. eingesetzt.
„Die Todeskralle schlägt wieder zu“ bietet eine spannende Story, eine hervorragende Kameraarbeit und perfekte Action. Dazu kommt eine wirklich gute Atmosphäre auf dem Hinterhof des Restaurants und im Kolosseum, in dem der finale Kampf ausgetragen wird. Die Darsteller sind allesamt überzeugend, Bruce Lee sogar einzigartig brillant.
Fazit: Ein hervorragender Material Arts Film, der bis zur letzten Sekunde bestens unterhalten kann. Jeglicher Praktika-Tierfutter-Norris-Scherze zum Trotz: Es gab immer einen der Chuck Norris schlagen konnte und das war nun mal Bruce Lee.