Die Todeskralle schlägt wieder zu
(Universum Film)
Bruce Lee! Die Ikone zahlreicher Martial Arts Filme lässt auch fast vierzig Jahre nach seinem plötzlichen Tod die Herzen der Fans höher schlagen. Geboren wurde er am 27. November 1940 als Lee Jun-fan in San Francisco. Schon im Alter von drei Monaten stand er vor der Kamera, so dass er mit 18 Jahren schon auf etwa 20 Filme zurückblicken konnte. Jedoch erst Ende der 60er, mit zahlreichen Auftritten in diversen TV-Serien (Batman, Der Chef Die Grüne Hornisse) und öffentliche Demonstrationen seiner Kampfkunst gewann er an Popularität. Dies steigerte sich Anfang der 70er mit Filmen, die ihn unsterblich werden ließen. Er schlug einen Langzeitdeal mit den Shaw-Brüdern aus, um ein lukratives Angebot der Golden Harvest Studios über zwei Filme abzuschließen. Beide Filme waren sehr erfolgreich (gerade letzterer, Fist of Fury, war ein riesiger Erfolg), zeigten Bruce Lee jedoch die Schwierigkeiten und Unstimmigkeiten im Filmbusiness deutlich auf. So entschloss er sich, seinen nächsten Film in Eigenregie zu gestalten. Er engagierte die beiden Karateweltmeister Chuck Norris und Bob Wall, und ihm gelang es mit seiner Kampfchoreografie in die Filmgeschichte einzugehen. Im Anschluss begann er die Dreharbeiten zu dem nie beendeten Film Game of Death, um diese jedoch für die Dreharbeiten an Enter the Dragon zu unterbrechen. Diese Dreharbeiten nahmen ihn so stark in Anspruch, dass er am 10. Mai 1973 zusammenbrach. Man diagnostizierte einen epileptischen Anfall und ein Hirnödem, entließ ihn jedoch. Nun widmete er sich der Post Production für Enter the Dragon und den ruhenden Dreharbeiten an Game of Death. Nach Einnahme eines Schmerzmittels bei einer Besprechung zu Game of Death verlor er das Bewusstsein und verstarb am 20. Juli 1973. Auch heute noch gilt Bruce Lee als einer der größten Kampfkünstler des 20. Jahrhunderts. Zu seinem 70sten Geburtstag veröffentlicht Universum Film eine schmucke Kollektion, die einen guten Überblick über seine wichtigsten Filme beinhaltet. Bei den vier Filmen und einer umfassenden Dokumentation wird dem Filmfan das Herz aufgehen. Einziges großes Manko ist, dass man die FSK-Neuprüfung, um einige der Filme vom Index zu holen, nicht genutzt hat, um direkt die ungeschnittenen Fassungen prüfen zu lassen. Somit liegen die Spielfilme immer noch in der (zwar teils nur minimalen) geschnittenen Form vor. Angereichert wird die Box dazu noch von Motivpostkarten und einem schön aufgemachten 32-seitigen Fotobooklet.
Hier kommen wir zu einem der wohl bekanntesten Bruce Lee-Vehikel. Storytechnisch wird auch hier wieder mal nur Mittelmaß geboten, allerdings ist der Endkampf im Kolosseum zwischen Chuck Norris und dem Protagonisten in die Geschichte des Martial Arts eingegangen.
In der Geschichte kommt es erneut zu Territoriumsstreitigkeiten zwischen der arbeitenden chinesischen Schicht und einer Bande Krimineller. Allerdings spielt der Film in Rom, und Tang Lung (Bruce Lee) wurde aus Hong Kong herbeordert, um einer Freundin und deren Familie gegen die örtliche Mafia zu helfen, die deren Restaurant übernehmen will. Diese Ausgangssituation bietet viele Möglichkeiten, die Fäuste sprechen zu lassen, so dass sich dem Fan viele hervorragend choreographierte Kämpfe bieten.
Way of the Dragon, so der Originaltitel ist dabei unter der Regie des Hauptdarstellers entstanden. Lee nutzt dabei viele Möglichkeiten, die Geschichte mit Humor und Slapstick aufzufrischen. Dazu gesellen sich viele Außendrehs, die dem Film eine gewisse Frische vermitteln. Hier wird natürlich wieder nicht mit Klischeefiguren gegeizt, allerdings passt dies diesmal sogar ganz gut in den humoristischen Grundton des Filmes. Ob dies allerdings so gewollt war, kann ich nicht beantworten. Die Kämpfe jedoch sind wieder allererste Wahl! Hier zeigt sich, dass Bruce Lee zwar nicht mit schauspielerischem Talent, jedoch mit Charisma und seiner wegweisenden Kampfkunst auch noch fast 40 Jahre später begeistern kann.
Leider fehlen auch hier wieder einige Sequenzen, diesmal jedoch sind es nur etwa 20 Sekunden, wobei mir jedoch der letzte Schnitt, ein Blick auf eine süße kleine Katze eher rätselhaft vorkam.Auch für Way of the Dragon gilt: an diesem Film kommt kein Fan vorbei!
CFS