Der erste und einzige Film, in dem Bruce Lee nicht nur die Hauptrolle übernahm, sondern auch das Drehbuch schrieb und Regie führte, liefert, verglichen mit seinen vorherigen Projekten, eine interessante Mischung aus altbekanntem Stoff und neuen Einfällen. Beispielsweise ist Rom als Ort des Geschehens eine ganz ungewöhnliche Wahl, der von Lee gespielte Charakter dagegen wieder von typischster Sorte. Für diejenigen, die sich den Grund dafür nicht so richtig erklären können, sei darauf hingewiesen, dass Bruce Lee stets versuchte, mit bestimmten Filmelementen seine Lebenserfahrungen auszudrücken. Die Gestalt des naiven Burschen vom Lande, der sich in einer ihm völlig neuen Umgebung zurechtfinden muss, ist eines davon.
In der ersten Hälfte des Films hat der komödiantische Teil die Überhand, nimmt danach aber kontinuierlich ab, während sich die Kampfszenen im etwa gleichen Schritt in den Vordergrund schieben. Die Handlung ist dabei selbst für einen Bruce-Lee-Film eher dürftig geraten und die Witze gehen leider zu einem großen Teil buchstäblich in die Hose. Trotzdem sollte man Lees Bemühungen respektieren, da es schon lobenswert ist, dass er sich zur Abwechslung mal von einer lustigeren Seite zu zeigen versucht und er angesichts seiner geringen Erfahrung auf dem Gebiet als Autor eine insgesamt überzeugende Leistung erbracht hat. Als Regisseur, was für ihn ebenfalls Neuland darstellte, verstand er es, die Sehenswürdigkeiten von Rom optimal für den Film zu nutzen, um sie vorwiegend in dem Teil, der nur wenig Martial-Arts-Einlagen zu bieten hat, hinein zu bringen. Auch ist ihm die Zeichnung seiner Figur genauso gut gelungen wie die damit verbundene Demonstration der Sprachbarriere zwischen ihr und den fremden Leuten. In der deutschen Version kommt letzteres aber kaum zur Geltung, da diese ohne jegliche Rücksicht darauf, welche Dialogzeilen jeweils in englisch oder chinesisch vorlagen, synchronisiert wurde. Wem es auf diesen Aspekt ankommt, ist die originale Sprachfassung daher wesentlich mehr zu empfehlen.
Im Bereich der Kampfszenen hat Lee die mit Abstand beste Arbeit geleistet: Außer den Nunchaku-Sequenzen, welche nicht an die in „Fist of Fury“ heranreichen, konnte er sich mit viel Innovation und einer adäquaten Inszenierung wieder auf der ganzen Linie selbst übertreffen. Man erkennt zwar manchmal zu deutlich, dass die Attacken nur vorgetäuscht sind, was dem Realismus aber keinen großen Abbruch tut. Auch die vortreffliche Besetzung für Lees Kontrahenten, von denen nur Chuck Norris seine Fähigkeiten voll ausspielen kann (der Einsatz von Robert Wall und Whang Ing Sik fällt ein wenig zu kurz aus), tut ihr Übriges dazu.
Fazit: Bruce Lees „ganz eigener“ Meilenstein, der vielleicht deshalb unter seinen Werken den höchsten Bekanntheitsgrad erreicht hat.