Jean-Paul Belmondo klaut Goldbarren aus einer Bank und flüchtet mit einem Panzer.
1943: Der Fremdenlegionär Pierre Augagneuer (Belmondo) will mit seiner Kompanie Gold aus einem tunesischen Wüstendorf bergen, wobei er in einen deutschen Hinterhalt gerät. Nur er und 3 seiner Männer überleben. Sie wollen mit den Deutschen abrechnen und sich dann des Goldes selber annehmen. Dabei gerät er an die Frau des Bankdirektors, die einen deutschen Liebhaber hat. Und der will auch das Gold. So schließt Augagneuer einen Pakt mit dem deutschen Panzerkommandanten.
„Die Glorreichen“ ist ein typischer Belmondo Film, mit dem bekannten Machohumor. Die Geschichte selber ist aber leider sehr dünn. Nach der harten Schießerei am Anfang dehnt sich der Film und hangelt sich langsam von Situation zu Situation, um auch ganz sicher auf Spielfilmlänge zu kommen. In den fast 90 Minuten ist leider kaum Handlung enthalten, denn man beschränkt sich auf den flüchtenden Belmondo, der sich immer wieder kleine Duelle mit dem deutschen Panzerfahrer liefert. Leider zu einfallslos...
Neben militärischer Musik, die die Kriegsatmosphäre unterstützt und manche Situationen doch etwas zu sehr glorifiziert, versucht man auch leisere, ruhigere Töne in dem Film unterzubringen. Mitreißend oder wirklich ansprechend sind aber beide Stilrichtungen nicht. Einzig und allein die übertrieben fröhlichen Einspielungen zu Belmondos Kaspereien sind wirklich passend.
Der Film beginnt recht hart und spektakulär mit der Tötung fast aller Legionäre, denn sie wurden von den Deutschen in einen Hinterhalt gelockt. Hier fließt dann auch rotes Blut en masse. Besonders am Anfang ist der Härtegrad für eine Belmondokomödie doch ziemlich hoch. Nachdem man sich aber in Sicherheit gebracht hat und zwei deutsche Soldaten tötet, dreht man den Spies um. Das man mit einer einzigen Haubitze aber alle deutschen Soldaten treffen und töten kann ist dabei leider sehr weit hergeholt. Ein wenig realistischer (meiner wegen mit einer Sprengung des Gebäudes) hätte es hier schon zugehen können.
Da die Deutschen nun tot sind, kann man sich in Ruhe um das im Safe eingeschlossene Gold kümmern. Schlitzohr Belmondo möchte sich nämlich am liebsten selber damit eindecken, allerdings ist sein Vorgesetzter nicht sehr begeistert davon. Nach einer härteren Diskussion schließt man den Mann weg. Verständlicherweise ist der Bankdirektor unschlüssig was er nun machen soll, da Belmondo ihm den braven Soldaten vorspielt. Nach der Einführungsphase läuft Belmondo nun endlich auf Hochtouren und würzt den Film mit seinen gewohnten angeberischen Machohumor.
Nach einem längeren Flirt mit der Frau des Bankdirektors und einem Treffen mit dem anfangs feindlichen Deutschen kehrt er in die Bank zurück, wo inzwischen sein Vorgesetzter wieder das Kommando hat. Komisch ist dabei, dass es zwischen Deutschen und Franzosen keinerlei Verständigungsmöglichkeiten gibt.
Als sein Vorgesetzter das Gold wegbringen will, bricht der Gefangene Belmondo nebst Deutschen aus und schnappt sich den Panzer, um gleich den Vorgesetzten nebst Goldladung zu sprengen. Nebenbei darf der Bankdirektor noch an eine Stromleitung pinkeln und in den Himmel auffahren.
Von nun an passiert leider nicht mehr viel. Der Deutsche und Belmondo versuchen sich mit dem mit Gold vollgestopften Panzer abzusetzen. Leider trauen die beiden sich nicht, was zu einigen Katz- Mausspielen führt. Irgendwann behält Belmondo aber die Oberhand und flüchtet nebst Panzer. Am nächsten Morgen ist er von Hunderten französischer Soldaten umzingelt. Dank seines Einfallsreichtums dreht er die Sache so, dass er zum Nationalhelden wird.
Der Film wird eigentlich nur durch Belmondo vor einem Desaster gerettet, der doch einige Lacher auf seiner Seite hat. Die Action kommt bis auf den Anfang viel zu kurz und die Story ist sehr dünn. Nach Spannung sucht man hier vergebens, denn es ist eigentlich klar, dass Pierre Augagneur sich aus jeder schlimmeren Situation mit Leichtigkeit befreien kann.
Man sollte daher keinen actiongeladenen Kriegsfilm erwarten, sondern eine witzige Komödie, die etwas unter dem bekannten Belmondo Niveau (zB Der Boß) bleibt.
Außer Belmondo kann hier niemand so recht glänzen, denn die Nebenrollen könnte jeder beliebige Schauspieler übernehmen. Vielleicht hätte man hier auf Leute zurückreifen sollen, die bezüglich Humor etwas mehr Erfahrung haben. Über den einen oder anderen knalligen Dialog zwischen den Personen hätte ich mich schon gefreut. Eventuell lag das Problem diesbezüglich aber auch am Drehbuch.
Jean-Paul Belmondo glänzt wie gewohnt mit seinem Machogetue, ohne jemals unhöflich zu werden. Er absolviert den Film mit seiner bekannten Coolness, die seine damaligen Komödien so auszeichnete. Seine Sprüche sind zwar nicht zitatreif, aber für einige Schmunzler immer zu gebrauchen. Belmondo-Fans kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten.
Fazit:
Nur Belmondo kann dieses Kriegsfilm vor dem Absturz ins untere Mittelmaß bewahren. Nach dem guten Anfang wird der Film immer langweiliger, was an dem scheinbar viel zu kurzen Drehbuch liegt. Die zwanghafte Streckung des Films auf Spielfilmlänge ist deutlich zu bemerken. Was bleibt ist ein humoriges Kriegsfilm, der nur zum Teil unterhalten kann. Einmal ansehen reicht....