Des armen Mr. Spaldings Bruder verstirbt und vermacht ihm sein Haus auf dem Lande. Spalding tritt das Erbe an und bezieht mit seiner Frau das Haus seines Bruders. Soweit so gut und nicht besonders gruselig. Es stellt sich aber vor Ort heraus, dass Brüderchen wegen eines Schlangenbisses verblichen ist und er sich in guter Gesellschaft befindet. Das gesamte Dorf wurde in der Vergangenheit von einigen Ableben aufgrund venomöser Einflüsse heimgesucht. Es gibt aber in England keine giftigen Schlangen.
Mr. Spalding findet zwei Ansprechpartner für die Diskussion, was wohl in dem Dorf passiert. Der eine ist der lokale Doktor, der sich im Laufe des Films als wahre Stütze erweist. Der andere ist ein Ethnologe, der, aus dem fernen Südosten zurückgekehrt, abgeschieden mit seiner Tochter Jessica und einem super suspekten malayischen Diener wohnt. Bei letztgenannter Wohngemeinschaft stellt sich im Rahmen eines Dinners heraus, dass deutliche Spannungen zwischen den Dreien herrschen.
So ab Mitte des Films ist zu sehen, dass eine schwarzes, menschenähnliches Schlangenwesen die Geissel des Dorfes ist. Dieses Wesen wird von dem sonderbaren Diener versorgt (niedliche Idee: die ganzen Katzenkäfige als Art Kühlschrank), während der Ethnologe dem armen Reptil mit unverhohlener Feindseligkeit begegnet.
Als Spalding selbst von der Schlange angegriffen wird, spitzt sich die Lage zu. Er hat Glück, dass er an dem Biss nicht stirbt, sondern nur einen fiesen Ausschlag kriegt und etwas untätig zuhause das Bett hütet. Seine Frau bedient alle Regeln des klasischen Suspence-Kinos und begibt sich zu dem Ethnologen. Wir wissen bereits, dass die Schlange auch in der Wohngemeinschaft haust. Dort hat sie einen hübschen Gothik-Keller mit kochendem Whirlpool inklusive Dämpfen, wo sie sich ausruhen kann. Just in diesem Keller befindet sich der Ethnologe zum Zeitpunkt des Eintreffens von Mrs. Spalding. Er will mittels Feuerlegung im eigenen Haus die Schlange dazu bringen, mit ihm zusammen das Zeitliche zu segnen. Ihm kommt noch kurz der Diener in die Quere, der, da er ohnehin ein Schurke ist, in besagtem Pool gekocht wird. Mrs. Spalding kriegt das mit, ist verstört und erhält eine Erklärung, die der Zuschauer irgendwie schon weiß. Jessica und Schlange sind identisch. Es handelt sich um die Strafe einer Sekte aus Schlangenmenschen von Borneo, die sich beim Ethnologen dafür rächen wollten, dass er seine Nase in deren Angelegenheiten gesteckt hat. Da sich die Schlangentochter als schwer erziehbar erwiesen hat, soll nun alles verbrennen. Klappt nicht ganz: Jessica vergiftet kurz ihren Vater, Mrs. Spalding wird von Gatten und Dorfarzt gerettet und nur das Reptil wird verkohlt.
Dieser Hammer-Klassiker ist atmosphärisch unheimlich dicht und lenkt in seiner perfekten Machart (ich denke, für die 60er war auch die Schlangenmaske revolutionär) von dem etwas ausgedehnten Plot ab. Tolle Kamera und Schnitt, kombiniert mit sehr guten Schauspielern (o.k., die Eheleute Spalding sind mäßig). Man hätte das Ende etwas spannender machen können. Das hätte die gute Show-Down-Vorarbeit des gesamten Filmes verdient. Deshalb nur 8 von 10, aber trotzdem absolut seheneswert.