Eine deutsche Kleinstadt am Rhein wird von einer grausamen Todesserie mit jungen Mädchen erschüttert, bei der den Opfern das Herz herausgerissen wurde. Weil man glaubt, es mit einem Bären zu tun zu haben, wird Sigurd, ein Jäger, engagiert. Sigurd kommt dahinter, daß alle Opfer von der Legendengestalt der Lorelei getötet wurden, die durch den Verzehr von frischen Herzen unsterblich wurde.
Amando de Ossorio verquickt in diesem Billigfilm die Sagen um die Lorelei und um die Nibelungen (so darf Sigurd zum Schluß die Lorelei mit einem Dolch töten, der aus Siegfrieds Schwert geschmiedet wurde). Inhaltlich ist der Film damit also nicht gerade überragend neu. Was ihn jedoch für das Genre so interessant macht, sind die graphisch dargestellten Morde, die für damalige Zeiten extrem blutig sowie grausam waren und zur weiteren Brutalisierung des Horrorfilms beigetragen haben. Amando de Ossorio beschreitet damit einen Weg, den er in seinen weiteren Werken noch perfektionieren wird. Sie sind alle gute Beispiele frühen Splatterkinos geworden. „The Lorelei’s Grasp“ ist nie in synchronisierter Form nach Deutschland gekommen. Die Gründe liegen bei dem genannten Blutgehalt des Streifens auf der Hand. Zudem dachte man sich wahrscheinlich, daß der deutsche Zuschauer die handlungsmäßigen Füllszenen, die zumeist aus Touristikaufnahmen des Rheins bestehen, zur Genüge kennt. Mit Tony Kendall, Helga Liné, Silvia Tortosa, Loretta Tovar u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin