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Horror-Regisseur Kevin VanHook („The Fallen Ones“, „Voodoo Moon“) inszenierte mit „Slayer“ einen ungemein trashigen Vampir-Actioner, der immerhin so viel Blut und Action bereit hält, dass er als soweit kurzweiliges Spektakel ohne größere Hänger durchgeht.
Ein wenig leid tut es mir hier ehrlich gesagt nur um renommierte Darsteller wie den stets beeindruckenden Hünen Kevin Grevioux („Underworld“) und Martial Arts - Experte Ray Park („Star Wars: Episode I - The Phantom Menace“, „X-Men“). Denn im Gegensatz zu Casper Van Dien („Starship Troopers“, „Sleepy Hollow“) sollten sich beide angesichts ihrer Qualitäten in besseren Filmen tummeln.

Das Trio verschlägt es in „Slayer“ auf unterschiedlichen Seiten nach Südamerika, wo eine Vampir-Plage die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Van Dien und seine Soldaten wollen direkt vor Ort aufräumen und sehen sich einer stattlichen Überzahl gegenüber, die reichlich Blut geleckt hat und nun den Lebenssaft der Amis süppeln will.

Der Trash-Faktor dieses Films ist in etwa genau so hoch wie der Blutzoll, den Vampire und Menschen zu verrichten haben, wenn sie gegeneinander kämpfen und das kommt verdammt oft vor. Weniger mit Schusswaffen und dafür umso mehr mit Martial Arts, Pflöcken und allen möglichen Gerätschaften, die spitz genug sind, um sie durch einen Vampir zu rammen, wird hier hantiert, bis Körper zerrissen sind oder aus Hälsen in den schönsten Fontäne die rote Suppe fließt. Für das zarte Gemüt wurde der Film mit Sicherheit nicht inszeniert.

Die Handlung ist dagegen reichlich zweckmäßig und die Dialoge manchmal arg banal, einen gewissen Charme kann sich Slayer dank seiner Akteure (u.a. schaut auch Danny Trejo als Steuermann kurz vorbei) und seines nicht abzusprechenden Unterhaltungswertes allerdings bewahren. Man darf zwischen den Actionszenen nur nicht die Geduld verlieren, dann geht „Slayer“ soweit klar. Denn die Handlung hangelt sich im Grunde nur von Kampf zu Kampf und serviert gerade dann wieder Action bevor man angesichts der Stupidität die Geduld zu verlieren droht. Denn mehr als durch den Dschungel marschieren und alle ellenlang Vampire pflöcken, macht Van Diens Trupp eigentlich nicht.

Der ausführliche Einsatz von Wirework stört nicht großartig, die CGI-Effekte fand ich überraschend gut und auch der Dschungel sowie einzelne Dörfer taugen als atmosphärische Kulisse. Zum Ende hin nimmt derweil der Trash-Appeal von „Slayer“ immer weiter zu, bis es zu einem nicht ganz ernst zu nehmenden Finale kommt und der Obermotz sich zu erkennen gibt. Mit einer Portion Humor sollte man diesem Film aber ohnehin betrachten, stellen sich doch besonders die Soldaten meist sehr dumm an, wenn sie gegen Vampire antreten, so dass schnell enorm viel Blut aus den verschiedenen Bisswunden sprudelt.


Fazit:
Kurzweiliger Action-Trash mit Horrorelementen, der über seine Distanz von 85 Minuten ordentlich unterhält und immerhin ein paar bekannte Gesichter aufbietet, die man nicht unbedingt in so einer Produktion vermutet. Der hohe Anteil blutiger Action verhindert auch, dass großartig Langeweile aufkommt. Letztlich solide Genreunterhaltung, die dem einen oder anderen sicher besser gefallen dürfte als mir. Wenigstens verkneift man es sich auf Nebenplots herumzureiten, die ohnehin keinen interessieren, und kommt immer direkt zur Sache. Nett.

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