Review

Wie schön dass du, gestorben bist...


Wenn man nach den „besten Slashern aller Zeiten“ sucht, ist es sehr wahrscheinlich, dass man eher früher als später auf „Happy Birthday To Me“ trifft, der schon ewig auf meiner Sehen-Will-Liste steht, der mir aber erst jetzt endlich über den Bildschirm gelaufen ist. Besser spät als nie, freut man sich da als Fan dieser Subgattung - denn grundsätzlich hält dieses kanadische Murder Mystery, was sein Ruf verspricht. Wir folgen einer elitären Collegeclique und wie diese einer nach dem anderen dezimiert wird. Von einem Killer, bei dem wir irgendwie wissen, wer es ist... und irgendwie dann doch so gar nicht. Klingt kompliziert, ist auch, gerade bei der Erstsichtung, ein wenig wirr erzählt, macht im Endeffekt aber erstaunlich Sinn und Eindruck. Vor allem die finale, titelgebende „Party“ samt Twists und Schocks bleibt sicher noch lange im Gedächtnis... 

„Happy Birthday To Me“ ist weitaus stilvoller und eleganter als die Mehrzahl seiner schlitzenden Kollegen, eher italienisch und klassisch als sleazy und cheap. Ohne jedoch den Blutgehalt oder die kreativen Kills, Skills und Chills allzu sehr zu vernachlässigen. Sowohl der „Motorradmord“ als auch der nicht weniger als ikonische (und auf etlichen Posten vertretene) „Mord via Shishkebap“ haben es in sich und stehen im Kanon der Slashermorde seines Jahrzehnts weit oben. Die Erzählweise ist verzwickt und wirkt auf den ersten Blick unnötig kompliziert und bescheuert, die Auflösung vielleicht auch over-the-top und zu dick aufgetragen - lässt man sich jedoch alles nochmal durch den Kopf gehen oder gibt dem Vorzeige-Krimi noch eine Chance, lässt ihn reifen, dann kann man vollkommen verstehen, warum der aus kaum Charts seiner Gattung gelassen wird. Für mich ist „Sleepaway Camp“ zwar die noch größere, unfassbarere „Überraschung“ meines letzten Slasherjahres, aber beides sind sowas von absolute Tipps, sollte man die A-Riege der Jasons, Michaels und Freddys schon durchhaben. „Happy Birthday To Me“ hat nur vielleicht wirklich ein paar Minuten zu viel auf der Uhr, mit seinen, für Slasher sehr ungewöhnlichen, fast zwei Stunden. Hat man sich in ihn verknallt, will man davon allerdings sicher keine missen. 

Fazit: ein B-Slasher mit größeren Qualitäten und mehr Stil als viele aus der Champions League. Schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern mittlerweile einfach nur ein verdammt guter Krimi, Thriller, Giallo, Slasher, Mysterium. Näher an Hitchcock oder Argento als an den amerikanischen Ablegern der Killerkolonne. Richtig sehenswert und gelungen! 

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