"Ab in die Ewigkeit" ist einer der bekannteren Slasher-Filme der 80er-Jahre! Kurz nach Halloween wurde der Markt ja, bekannter weise, nahezu übernommen von diesem Genre. Fast jeden Monat kamen damals mehre Schlitzer-Streifen in die Kinos, meist aller von der selben Sorte. "Ab in die Ewigkeit" hebt sich da allerdings wohlig ab, vom üblichen 08/15-Geschlitze. Trotzdem ist das Ganze nicht viel besser als der Durchschnitt geworden, denn es mangelt an anderer Stelle.
Aber erst einmal zum Positiven. Die Story ist nämlich (für Genre-Verhältnisse) mal wirklich recht innovativ und einfallsreich ausgefallen. Man hat sich eine clevere, wendungsreiche Geschichte ausgedacht, die zum Ende hin sogar mit einer gekonnten Überraschung aufwarten kann. Falsche Spuren wurden passend gelegt und auch sonst kann man mit der einen oder anderen Überraschung rechnen. So machen Schlitzer-Geschichten Spaß.
Auch an Spannung und Atmosphäre mangelt es nicht. In vielen Szenen knistert es gar reichlich an gruseliger Atmosphäre, was vor allem auf den idealen Score zurückzuführen ist. Und Spannung ist vor allem deswegen gegeben, weil man wirklich bis zum Schluss nicht weiß, wer der Killer eigentlich ist. Und das obwohl man sich immer wieder mal ganz sicher ist aber dann halt doch eines Besseren belehrt wird. Gut so!
Und auch die Morde sind recht heftig geraten und völlig anders als sonst. Ein schnödes Messer wird hier zwar auch benutzt aber nur selten. Eher sind es abstrakte Dinge wie z. Bsp. das Gewicht eines Gewichthebers oder die Speichen eines Motorrades, die hier als Mordwaffe missbraucht werden. Gut inszeniert und auch nicht gerade zimperlich, dürften Slasher-Fans auch mit diesen Szenen zufrieden sein.
Leider gibt es aber doch einen mächtigen Kritikpunkt zu bemängeln, der leider den ganzen Streifen herunterzieht: Die Längen, von denen es hier leider viel zu viele gibt. Schon am Anfang möchte der Streifen nicht so recht in Schwung kommen und zieht sich erst einmal so mächtig wie ein ausgelutschter Kaugummi dahin. Das gibt sich dann zwar nach einiger Zeit, doch auch zwischendurch verfällt der Streifen immer wieder mal in ein paar Szenen, die wesentlich kompakter hätten ausfallen können. Es ist genug Stoff da, um einen Film mit einer normalen Länge von 80-90 Minuten interessant zu füllen, doch für geschlagene 106 Minuten reicht es einfach nicht aus. Warum man unbedingt diese, für Schlitzer-Filmchen sowieso ungewöhnliche, lange Laufzeit ausgewählt hat, ist mir schleierhaft. Dadurch verliert der Streifen jedenfalls einiges an Boden!
Schauspielerisch ist dafür alles auf gutem Genre-Niveau. Hauptdarstellerin Melissa Sue Anderson legt eine recht glaubwürdige Performance ab und auch alle anderen Darsteller darf man als O.k. betrachten.
Fazit: Interessante Slasher-Variante, die mit ihrer (für Genre-Verhältnisse) innovativen Geschichte und der recht gelungenen Inszenierung für Spannung und Atmosphäre sorgen kann. Schade nur, dass man es unbedingt für nötig gehalten hat, dass ganze Treiben auf stolze 106 Minuten aufblasen zu müssen, obwohl der Stoff nur für die üblichen 90 Minuten gereicht hätte. Somit verfällt der Streifen dann doch ab und an in einige belanglose und viel zu lange Szenen, die durchaus vermeidbar gewesen wären.
Trotzdem ein Schlitzer, den man wenigsten einmal gesehen haben sollte!
Wertung: 6,5/10 Punkte