Review

Eragon - das Vermächtnis der Drachenreiter. Stark gehypt, unverdient erfolgreich...?

Nunja, einiges spricht dafür, dass dieser Film im Boxoffice ganz oben stehen wird. Doch einiges spricht dann doch dafür, dass die menschliche Rasse doch nicht so beschränkt und manipulierbar ist, wie es immer den Anschein macht.

Dieser Film ist alles, was ein Fantasyfilm nicht sein sollte. Süss, dass es einem einen Brechreiz verschafft, langatmig, dass man fast einschläft, uninteressant, dass man ihn schnell wieder vergessen will.

Worum geht es? Ein junger Bauernbursche findet einen blauen, großen Stein, der vom bösen König gestohlen wurde und vor Gefangennahme der Diebin von dieser eben zu diesem jungen geschickt wurde.
Der junge versucht nun, das Ding zu verkaufen, wird es aber nicht los, da es aussieht, wie ein zu groß geratenes Zäpfchen gegen Fieber. Vielleicht auch, weil es aus dem Wald des Königs ist.
Aus dem Ei schlüpft plötzlich der extrem putzige Drachen Saphira. Kurze Zeit später erfährt Eragon etwas über Drachenreiter und will nun seinem Drachen das fliegen beibringen.
Als dieser dann wirklich fliegt, wächst er plötzlich auf normale größe. normales Wachstum hätte eben zu lange gedauert. Man will ja in der Geschichte vorran kommen.
Fortan wurd Eragon von einem alten Drachenreiter trainiert und rettet eine junge Frau und den gesamten Widerstand gegen den König...

Klingt alles uralt, oder? Ist es auch. Die Story ist ein kompletter Klaumisch aus berühmten alten Fantasygeschichten, am offensivsten wurde beim Meisterwerk aller Zeiten, dem Herrn der Ringe, geklaut. Und das merkt jeder, auch Leute, die Tolkiens Werk nicht sonderlich gut kennen.

Alleine der Name stößt einen ja schon mit der Nase drauf. "Eragon"... ich muss jetzt nicht sagen, welcher Name ein ganz kleines wenig so klingt... und fast genauso geschrieben wird. Aber es geht noch weiter. Die Eliteeinheit der Bösen heißt Urhei oder so ähnlich. Der böse Magier kommt mir vor wie aus einer Mischung aus Sarumann und Severus Snape aus Harry Potter.
Dann ist da noch die befreite Prinzessin, die den Helden zwar liebt, aber das Schicksal der Welt voranstellt, als ihre Liebe. Erinnert ihr euch an Arwen?
Dann haben wir den Lehrer und Trainer und Freund Brom, eine Mischung aus Aragorn, Gandalf und Boromir (der ebenso aufopfernd starb wie unser Held).
Ich könnte hier jetzt noch ewig so weiter machen, aber das ist nicht alles, was man an diesem Machwerk kritisieren kann.

Die Dialoge sind wohl das schlimmste an diesem Film. Extrem schmalziges und geistig blödes Geblubber habe ich selten erlebt in einem solchen Film. Sogar die Dialoge bei Manos - The Hands of Fate hatten mehr Hirn, als diese hier.

Noch schlimmer ist die Synchro des Drachen. Man hat mir gesagt, das Nena diese Rolle übernommen hat. Unpassender ging es wirklich nicht mehr. Die Stimme hatte soviel bedrohliches, wie meine zwölf Wochen alte Katze.

Nein, Leute, dieser Film ist nicht mal annähernd gut. Vor allem Fans der Fantasy und des Buchs muss ich hier vor diesem geistigen Durchfall warnen. Ihr werdet sehr enttäuscht nach Hause gehen. Wenigstens läuft der Trailer zu Harry Potter 5 vorab. Da habt ihr wenigstens etwas davon.

2 Punkte

P.S.: Achtet mal auf die Reifenspuren, wenn der Drache das erste mal fliegt und man Eragon von oben im Feld sieht und die Gesichtsrüstung des Drachen bevor und nachdem er sie aufhat. Sowas wäre Peter Jackson NIEMALS passiert.

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