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Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter- viel kann man mit diesem Titel, sofern man wie ich ein Nichtkenner der Buchvorlage ist nicht anfangen. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein neues Fantasy-Spektakel, dass vermutlich der Auftakt einer neuen Filmreihe ist. Ach ja- diesmal geht es um Drachen...

Der Streifen beginnt bereits lahm: man sieht einen Drachen durch die Lüfte ziehen und ein Erzähler schwaffelt über die glorreiche Zeit der Drachenreiter und dass diese Zeit vorrüber sei. Bereits hier merkt man, dass der Film jederzeit erfolglos versucht episch zu wirken. Dann geht es weiter: Der Hauptcharakter Eragon (Ed Speleers) wird vorgestellt. Dieser glaubt, ein harter Kerl zu sein, wenn er Nachts in den Wald geht und ein paar Viecher mit dem Bogen schießt, diese Nacht jedoch verändert (wie der Erzähler es so schön sagt) sein ganzes Leben. Er findet einen Stein, nimmt ihn mit nach Hause und siehe da: Ein Drache schlüpft daraus. Dieser Eragon findet schließlich heraus, dass es sein Schicksal ist, Drachenreiter zu werden, den König zu stürzen und das Land unter dessen Joch zu befreien...

Es ist schon fast peinlich über diese Handlung Worte zu verlieren. Alles ist schon hundertmal da gewesen und es gibt nichts, was den Film zu etwas besonderen macht. Der Film ist einfach nur schlecht- und dass in allen Punkten, wobei den absoluten Tiefpunkt die Dialoge darstellen. Kleine Kostprobe:

"Ich bin bereit für einen Kampf- ich besitze Fertigkeiten!"

In den Kämpfen wird komplett auf irgendeine Art von Gewalt verzichtet, was man zwar nicht unbedingt bekritteln kann, da der Film eher für das jüngere Publikum gedacht ist, aber abgesehen davon wirkt die Choreographie der Schlachten einfach nur billig. Das Finale des Films kann das jedoch durch ein Effektfeuerwerk teilweise wiedergutmachen. Apropos Effekte: diese reichen nicht über den gegenwärtigen Durchschnitt hinaus. Zwar wirkt es imposant, als Eragons Drache das erste Mal erscheint, jedoch gewöhnt man sich schnell an dessen Anblick und durch die Tatsache das diese Saphira (so heißt das Vieh) dann zu sprechen beginnt, verliert der Film wieder an Atmosphäre. Keine Gelegenheit wird aber ausgelassen um den Drachen durch Kameraschwenks mächtig erscheinen zu lassen- es wirkt aber einfach nur überzogen. Auch der Musik fehlt es an Überzeugungskraft- auch hier versäumt der Film einen Rettungsanker.

Obwohl es sich in Grenzen hält, gibt es auch postives zu bemerken: Einerseits wirken manche Kamerafahrten erfrischend, auch wissen einige Schauplätze wie z.B. die Wälder recht gut zu gefallen. Der größte Pluspunkt ist allerdings Jeremy Irons, der Eragons Mentor spielt. Er ist die einzige Figur im Film, die realistisch hinüber kommt und für die der Zuschauer Symphatien empfindet. John Malkovich als König Galbatorix kann man leider vergessen, da dieser eindeutig zu wenig Screentime hat. Man kann ihn nicht einmal als Nebendarsteller bezeichnen. Vermutlich hätte er den Hauptcharakter sonst in den Schatten gestellt, was dem klischeehaften Schema "Der König ist der Böse" im Weg gestanden wäre. Vielleicht wird das im zweiten Teil anders.

Als Ergebnis hat man es schließlich mit einem schwachen Film zu tun, der höchstens für das Hauptabendprogramm am Montag dient.

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