Vor dreieinhalb Jahren startete in Sidneys Universitätsstadt eine zweite Mordreihe. Seitdem lebt Sidney Prescott zurückgezogen und unter falschem Namen in einem abgelegenen Landhaus vor Los Angeles. Inzwischen wird bereits an einem dritten Teil der 'Stab' - Reihe gearbeitet. Und aus unerklärlichen Gründen gibt es wieder Mordfälle, die die Produktion des Films überschatten. Cotton Weary, der fälschlicherweise als Mörder Sidneys Mutter vor Gericht stand, wird, zusammen mit seiner Lebensgefährtin, erstochen. Von nun an wissen vor allem Sids letzte überlebende Freunde aus Woodsboro, Gale und Dewie, dass es dem unbekannten Killer wieder nur um eine Person geht: Sidney - und das es gilt, sie zu beschützen. Er treibt ein makaberes Spiel mit ihr: bei seinen blutigen Taten hinterlässt er Fotos ihrer Mutter am Tatort...
Ein drittes (und letztes?) Mal wird gekreischt, gerannt und geschlitzt - nur stammt der Abschluss der Trilogie nicht von Kevin Williamson, der bereits für zwei Top-Filme gesorgt hatte; Ehren Kruger schrieb dieses Mal das Drehbuch.
Wer die ersten beiden Teile kennt, wird enttäuscht sein:
war SCREAM 2 noch eine von vorne bis hinten gelungene Fortsetzung, entpuppt sich SCREAM 3 als deutlich schwächelnder Abschluss. Als erster Minuspunkt ist zu bemerken, dass Sidneys Rolle in der ersten Dreiviertelstunde vergleichsweise dünn ausfällt und man von ihrer seelischen Lage weniger mitbekommt als im Vorgänger. Auch die Spekulationen, wer nun der Mörder ist, machen hier bei weitem nicht mehr so viel Spaß wie davor, woran die Tatsache Schuld ist, dass die Charaktere nicht sonderlich detailliert beleuchtet werden; inzwischen kommt man schon überhaupt nicht mehr dazu, sich verdächtig zu machen, schon ist man tot. Und das Sidneys Bruder, von dem zuvor meines Wissens nie die Rede gewesen war, nun der Mörder ist, kommt zu flach rüber, ihre familiäre Situation hätte schon im Vorfeld eindeutig klarer beleuchtet werden müssen. Auch dass das Ganze dieses Mal in L.A. und nicht im guten, alten Woodsboro stattfindet, senkt den Spaßpegel. Die FSK 16 lässt etwas sanftere Morde vermuten als bislang: right! Nach dem Schulmassaker von Littleton wurde der Film deutlich entschärft - der Bodycount entspricht zwar dem von SCREAM 2 (10), doch fallen die Tötungssequenzen nicht so drastisch aus wie bisher. Die Morde wirken sehr einfallslos heruntergekurbelt, fast immer ist das Messer die Waffe. Der obligatorische Kopfschuss am Ende ist jedoch auch im dritten Teil enthalten.
Fazit: Ein Glück, dass Wes Craven auf dem Regiestuhl saß, denn er macht SCREAM 3 mit einigen guten Schocks im Endeffekt noch zu einigermaßen passabler Slasherkost.
Fest steht aber, dass der Horror in Teil 1 und 2 dank härterer Morde, besserer Schocks und mehr Ironie sehr viel spaßiger und gruseliger war, während man hier schon das endlose Gekreische zweier Ladys auf der Flucht vor dem messerwetzenden Phantom als Parodie zu verstehen hat - das reicht leider nicht für den würdigen Abschluss einer Reihe, die bis dato echt spitze gewesen war.
P.S.: am meisten regt mich aber immer noch die Frisur von Courtney Cox Arquette auf.