Am Anfang war "Ring". Danach kam "The Grudge". Dann kamen erstmal ein paar mehr schlechte als rechte Klone, bis mit "A tale of two sisters" endlich wieder ein wirklich guter Beitrag im Zuge der Asiahorrorwelle zu uns schwappte. Natürlich bekamen die beiden erfolgreichsten Vertreter mehr oder weniger gute Fortsetzungen verpasst. Der amerikanische (aber auch der japanische) Nachfolger zu "The Grudge" gehören leider eher in die letzte Kategorie.
Die Story der Amiversion hat nichts mit der japanischen Variante gemeinsam, trotzdem wird auch diese ziemlich versiebt. Wo man im ersten Teil noch gehörig im Sessel zusammenzuckte, zuckt man hier eher die Achseln, denn die Schockeffekte sind einfach zu offensichtlich und vorhersehbar. Ob im verfluchten Haus, in der Dusche, Telefonzelle oder in einem kleinen Motel...die Schocker verpuffen leider völlig. Wo im ersten Teil die Spannung schön aufgebaut wurde, um dann im richtigen Moment zu explodieren, zeigt uns der Herr Regisseur meist viel zu bald die werte Geisterfrau mit Langhaarfrisur oder ihr mit weißer Kreide bemaltes Kind. Man hätte sich ja vielleicht auch mal etwas mehr Zeit nehmen können, denn auch die Story wirkt oft so, als wäre sie schnell mal in 10 Minuten auf einen Notizblock gekritzelt worden.
Es wird langsam Zeit, dass sich die Filmemacher mal etwas Neues einfallen lassen, denn so langsam tritt das Genre rund um Geisterfrauen auf der Stelle. Vielleicht kommt ja auch bald, ähnlich "Freddy vs. Jason" eine Nipponvariante namentlich "Sadako (Ring) vs. Kayako ("The Grudge") heraus. Das wär doch mal was!
P.S. Ach ja, der Schluss von "The Grudge 2" ist dann doch wieder einigermaßen gelungen. Jetzt erfahren wir nämlich auch endlich, warum Kyoka das knarzende Geräusch verursacht. Ziemlich krass!
6 von 10 Punkten