Und schon wieder ein Van Damme. Diesmal hat er „Until Death“ im Gepäck, seinen vielleicht von schauspielerischer Seite her, überzeugendster Film.
Anthony Strowe ist ein mieser Cop. Er spritzt Heroin, betrügt seine Frau und kommt auch sonst eher zwiespältig rüber. Bei einem Hinterhalt wird er angeschossen und fällt ins Koma. Nachdem er wieder erwacht, ist Gangsterboss und Expartner Callahan alles andere als begeistert und will ihn aus dem Weg haben. Nun heißt es auf der Hut sein.
Was wie eine abgedroschene Story klingt, kommt eigenständiger rüber als man zuerst denkt. Der Film ist insgesamt relativ ruhig und vor allem düster. Van Dammes Charakter Anthony steht klar im Vordergrund. Und man muss wirklich zugeben, dass er hier eine sehr solide Schauspielleistung bringt. Action gibt es zwar auch, aber diese beschränkt sich eher auf Shoot-Outs. Karateeinlagen gibt es leider keine. Trotzdem ist der Film nicht für die Tonne. Sogar die Blutfraktion wird durch die recht blutigen Schießereien gut bedient. Ein traditioneller Van Damme sieht aber anders aus.
Leider muss auch etwas gemeckert werden. Einige Szenen wirken unfertig. So z.B. die Szenen mit dem kleinen Sidekick, der Van Damme mit Infos füttert. Hier scheint sich die Aussage von Van Damme zu bestätigen, dass einiges an Szenen herausgeschnitten wurde. Dies stört etwas die Kontinuität. Zusätzlich weiß man als Zuschauer auf was die ganze Chose hinausläuft. Dadurch wirkt der Film hier und da doch etwas langatmig. Vor allem aber der Showdown hätte besser gestaltet werden können. Beispielsweise hätte man erst hier enthüllen sollen, dass Anthony selbst auch nicht so ganz sauber war. Hier wird einiges verspielt. Auch der Oberbösewicht ist alles andere als charismatisch. Er wirkt eher als eine Witzfigur, als ein skrupelloser Gangsterboss. Der recht billige Look und die nicht gerade überragenden restlichen Schauspieler nehmen dem Fan dann leider auch noch etwas die Freude am Film. Dies klingt jetzt aber alles schlimmer als es wirklich ist. Der Film kann durchaus gefallen, nur sollte man keinen traditionellen Van Damme Film erwarten.
Fazit: Van Damme liefert in „Until Death“ eine gute Leistung ab. Persönlich stehe ich mehr auf seine Hau-Drauf-Filme, aber dennoch kann man dieses eher ruhigere Werk trotzdem empfehlen.