Trashmeister Joe D´Amato hatte so seine Spezialität: Schlappe Werke mit ausufernd reißerischen vereinzelten Szenen doch noch irgendwie aufzuwerten, um die Werke damit fast schon zu Legenden werden zu lassen. Bei "Foltergarten der Sinnlichkeit" ist der Italo-Sleazer voll in seinem Element: So sind rund 80 Prozent des Filmes glatt zum Vergessen während es gegen Ende so richtig schön haarig wird.
Ungefähr 70 Minuten präsentiert uns der Regisseur nichts weiter als extrem zähen Erotik-Kitsch ohne nennenswerte Inhalte. Deshalb einfach mal die Vorspultaste zur Hand und beherzt aufs Knöfpchen gedrückt...
Zum Finale Grande wird es dann allerdings wirklich interessant: Der bartlose George Eastman, der ein wenig aussieht wie der kleine Bruder von Burt Reynolds, wird in Ketten gelegt, in eine private Gummizelle gesteckt und unter Drogen gesetzt. Draußen geht ein ziemlich ausgiebiges Kannibalismus-Dinner von statten, was in eine obskure Sexorgie ausartet.
Das, was geraume Zeit versäumt wurde, macht D´Amato mit diesem gelungenen Finish zumindest ansatzweise wieder wett: Surreale Einstellung in einem kranken Szenario, bei dem Sado-Maso auf 70er-Jahre-Sleaze treffen.
Operation gelungen, Patient noch lange nicht gerettet: Erneut darf man sich fragen, warum auch hier nicht mehr daraus gemacht wurde, wenn die Ansätze doch äußerst delikat für den Trashfan sind? Dass es D´Amato durchhaus drauf hat, konnte er hier erneut beweisen. Leider wird dem Zuschauer viel Zeit und Sitzfleisch abverlangt, um dahinter zu kommen. Die ganze Langeweile ist jedoch nicht gerechtfertigt, um mit zirka 20 Minuten genialem Sado-Horror entschädigt zu werden.
Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, nun auch mal zwei Bewertungen abzugeben:
Schluss: 8 von 10 Punkten
Rest: 2 von 10 Punkten
Macht im Durchschnitt 5 Punkte...