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Mit Pocahontas versucht Disney verschiedene Elemente, die damals aktuell waren, zu bedienen und setzt sich komplett zwischen alle Stühle:

Zum einen wird oberflächlich die typische Prinzessin-Geschichte mit dem Fish-out-of-Water Prinzip vermengt, dann kommt die in den 1990ern immer stärker aufkommende Minderheitengleichbehandlung auf ihre Kosten, und schließlich wird auch noch versucht, das erwachsenere Publikum abzuholen, indem der Stil auch deutlich robuster und erwachsener ist.

Doch so löblich die Versuche sind, so halbherzig ist die komplette Umsetzung auch, ein paar Musical-Einsätze, ein paar Zugeständnisse an die Ureinwohner Amerikas, ein bißchen Herzschmerz und recht wenig Authetntizität. Klar, es handelt sich immer noch um einen Disney-Zeichentrickfilm, aber alles was hier bedient wird, ist eigentlich zu wenig:

Zu erwachsen für die ganz Kleinen, zu kindisch für die Erwachsenen, zu ernst, um als seichte Unterhaltung durchzugehen, zu albern, um wirklich zu fesseln. Und als Ethno-Message auch nur halbgar. Wenn es also darum geht Zivilisationskritik in Form eines Zeichentrickfilms publikumswirksam anzuprangern, dann muss man schon deutlich über den größten Teich schauen und nur ein paar Jahre später Prinzessin Mononoke anschauen (der übrigens auch ziemlich deutlich von James Cameron beklaut wurde), aber Pocahontas bleibt einfach viel zu viel schuldig.

5 Punkte

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