Review

Die übliche Geschichte von Freundschaft und Ehre – 17.11.2007

Filmemacher aus Asien haben derzeit die gleichen Probleme wie ihre Genossen in Amerika – es fällt ihnen einfach nichts neues mehr ein. Aber Geld muß dennoch verdient werden, also nimmt der findige Chinese Johnny To ganz einfach bekannte Versatzstücke seiner früheren eigenen Filme und kombiniert diese mit Bruchstücken aus einem „Best-of-Hongkongkino“, dazu noch ein paar bekannte Nasen wie Anthony Wong, und fertig ist die Mischung. Verwunderlich, daß das auch noch funktioniert, aber dies ist vielleicht dem Mangel an vernünftigen Action- oder Gangsterfilmen zuzuschreiben, der uns Erwachsene in den heutigen Tagen kaum mehr in die Kinos treibt. Gewalt ist gerade nicht en vogue, also sollte man Herren wie To durchaus dankbar sein. Und vor einigen Jahren noch hätte „Exiled“ allenthalben für Bewunderung gesorgt…

Macao, wieder einmal. Fünf Herren treffen aufeinander, Freunde seit Jugend, mittlerweile aber auf verschiedenen Seiten. In der Mitte Wu, zwei links, zwei rechts, zwei wollen seinen Tod, zwei nicht…man einigt sich, daß Wu seine Familie versorgt zurücklassen muß und beschließt, gemeinsam einen Mordauftrag durchzuführen. Doch von nun an geht alles schief, Wu stirbt, die vier alten Freunde raufen sich zusammen und müssen vor den Schergen des lokalen Bosses fliehen. Ein Goldtransportüberfall kommt da gerade recht, doch auch die Beute ist nicht lange in den Händen des Quartetts, denn Wus Frau wird vom Boß gefangengenommen und als Druckmittel verwendet. Es ist nun eine Frage der Ehre, und am Ende des finalen Aufeinandertreffens lebt so wirklich gar keiner mehr, schneller, als eine Dose Red Bull zu Boden fallen kann.

Der Film ist ohne Zweifel gelungen. Spannend, mit vier größeren Actionszenen, hervorragend durchkomponierten Feuergefechten, Blut, Ehre, ausgezeichneten bekannten Darstellern – aber dennoch will der Funke der Begeisterung nicht so ganz überspringen. Man weiß halt schon zu Beginn, daß die Sache kein gutes Ende nehmen kann, und folgt gerne dem Weg, den die Malaise nehmen muß, ohne aber wirklich beeindruckt zu sein. Es schient, daß auch das asiatische Kino in einer Krise steckt, aber zumindest in einer Krise mit hohem Niveau, denn auch der neueste Streich von Johnny To ist den amerikanischen Kollegen weit überlegen. Das zeigt sich vor allem im Finale, welches den Betrachter atemlos zurückläßt, Profis unter sich, Blutwolken, schnell gefilmt – aber nicht unsinnig hektisch oder gar mittels Handkamera verwackelt. Insgesamt einfach ein guter Film um Ehre und Tod – 8/10.

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