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Filme über den englischen Volkshelden Robin Hood gibt es einige. Da verwundert es nicht, dass auch aus dem Hause Disney eine Adaption des Stoffs existiert. Inszeniert von Wolfang Reithermann bedient sich dieser Zeichentrickfilm lose bei der Vorlage, pickt sich ein paar Ereignisse heraus und verbindet diese zu einem erzählerisch vereinfachten Film. Immer noch nimmt der Titelheld von den Reichen und gibt es den Armen, was sich der unrechtmäßig auf dem Thron sitzende Prince John nicht gefallen lassen will.

Die Stärken dieser Adaption liegen überwiegend in der visuellen Kategorie, denn wie bei den klassischen Disneyfilmen üblich ist auch „Robin Hood“ famos animiert. Die Zeichnungen sind ansprechend, die Animationen flüssig und plastisch, auf dieser Ebene kann man dem Abenteuer nichts vorwerfen. Dass man sichtbar Animationsphasen aus dem hauseigenen Dschungelbuch und anderen Werken wiederverwendet hat ist da zu verschmerzen. Dafür bekommt man saubere Bilder und Szenen wie die Lady Kluck verfolgende Kamera sehen bestechend aus. Hinzu kommt das gelungene Figurendesign, man bedient sich anthropomorpher Tiere, die mitunter ziemlich putzig sind. Die Präsentation ist dabei durchgehend kindgerecht, aber grundsätzlich nicht kindisch. Diverse Songs gibt es ebenso, die hauen mich nicht vom Hocker, sind aber in den klassischen Werken des Studios unumgänglich. Auffallend ist der Eindruck der ungleichmäßigen Verteilung dieser über den Film.

Erzählerisch pickt man sich ein paar prominente Punkte aus der „Historie“ der Figur heraus. Das Bogenschießen zur Halbzeit ist bekannt und die Sequenz ist schon ein gefühlter Höhepunkt, sodass der Streifen danach etwas durchhängt. Die Romanze mit Maid Marian ist oberflächlich reingestrickt, die Bekämpfung des Unrechts in Gestalt des geld- und machtgeilen Prince John und seinen Gesellen durchzieht den Plot. Das geht mitunter sprunghaft, eventuell mit Blick auf die Hauptzielgruppe, dennoch bebildert man auch manch ernste Szene. Gerade die eingetriebenen Steuern als Werkzeug der Unterdrückung tauchen hier immer wieder auf, ein simples und doch effektives Transportmittel im Plot. Der Humor ist harmlos bis klamaukig, wird im letzten Drittel mit seinen im Vergleich dunkleren Szenen aber merklich zurückgeschraubt. Ein willkommener Kontrast, der dem seichten Film eine neue Facette verpasst. Neben der Titelfigur sticht aufgrund der stimmlichen Darbietung von Peter Ustinov der Schurke Prince John heraus, der in Alliterationen schimpft.

„Greetings from your friendly neighborhood tax collector.“

Disneys Version des Helden aus den englischen Sagen ist eine unterhaltsame Angelegenheit, die mit ihrer Präsentation punktet. Die Animationen erfreuen das Auge, die Figuren sind putzig, die Laufzeit übersichtlich. Erzählerisch ist der Streifen dafür dünn sowie sprunghaft und pickt sich nur ein paar Ereignisse raus. Die Verbindungen dazwischen sind schon irgendwie zusammengetackert. Gerichtet ist das merklich an ein junges Publikum und die Songs sind nicht gerade der Knaller. Dennoch ein knuffig-klassischer Disney-Film.

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