Der Film mit den killenden Eingeweiden: Auch sowas musste es wohl mal geben. Weil der Regisseur aber Charles Nizet heißt, steht die Türe zum Reich des Bizarren mehr wie nur ein Spalt offen. Dazu: Die Folterkammer, die Menschenexperimente, der buckelige Diener. Richtig schöner Grindhouse-Stoff also? Leider ist auch hier das Ergebnis unausgorener als es sich auf dem Papier noch so herrlich liest.
Dabei waren die bisherigen Ergüsse des Herren Nizet, die ich gesehen haben, gar nicht mal übel: "Insel der grausamen Mädchen" etwa oder auch "Bestie der Wollust" waren nicht nur schön sleazig, sie hatten auch immer etwas leicht Surreales an sich. Leider fehlte immer ein wenig des Tüpfelchen auf dem "i", sonst hätte der belgische Filmemacher ein ganz großer im Exploitationkino werden können.
Und auch in "Help Me..." gibt es viele gute Ansätze, aber kein befriedigendes Gesamtergebnis. Zu lange sind die Dialogpassagen am Schreibtisch des verrückten Wissenschaftlers, zu wenig aufregend ist der Blick in dessen Folterkammer, wo nur ein wenig gepeitscht wird. Die mörderischen Eingeweide erinnern an das fliegende Spaghettimonster, kommen jedoch viel zu selten vor und sind in ihrer Erscheinung nicht spinnert genug, um richtig weird zu sein.
Nizet versuchte es mit irren Kamerafahrten und ebensolchen Einstellung, hätte aber die vielen Längen ausmerzen und der Story frische Impulse geben müssen, anstatt immer nur auf kurzfristige "Aber hallo!"-Effekte zu setzen. So kommt leider zu viel Langweile auf, wo sich der Freund des unterschlagenen Films herzerfrischende Kurzweil erhofft. Am Ende bleibt ein eher enttäuschender Eindruck zurück.
Fazit: Leider zu ereignisloser Abstecher in der Folterkammer des irren Wissenschaftlers, was mehr verspricht, als es eigentlich hält. Könnte durchaus kultiges Grindhouse-Kino mit bizarren Ansätzen sein, doch dazu hätte man auch noch das banale Drehbuch überarbeiten müssen. 4 von 10 Punkten.