Review

Atmosphärischer Softerotikstreifen mit Laura Gemser in der Hauptrolle, die sich zu diesem Zeitpunkt auf ihrem Karrierehöhepunkt befand.

Die Story ist denkbar einfach und dient lediglich als Aufhänger für die zahlreichen Erotikszenen, tiefschürfende Dialoge und ausgefeilte Charakterzeichnungen hat der Film natürlich nicht, die sleazige Machart dürfte geneigten Genrefans sehr zusagen.
Die Inszenierung ist durchaus gelungen, das flache Drehbuch wird ausgeglichen mit schönen Landschaftsaufnahmen und allgemein sehr guter Kameraführung. Auch die Erotikszenen sind meistens ziemlich ästhetisch fotografiert und können im Exploitationgenre durchaus mithalten. Alles erinnert an die Machart der Filme von Joe D’Amato: Mit kleinem Budget, atmosphärischen Kulissen und Schauplätzen und ordentlicher technischer Umsetzung kopiert man geschickt den Stil des italienischen Filmemachers. Qualitativ kann „Die Nackte von Sados“ durchaus den D’Amato-Erotikstreifen das Wasser reichen, zudem mit Laura Gemser auch dessen Lieblingsschauspielerin die Hauptrolle übernahm.

Eine weitere Ähnlichkeit gibt es zu Joe D’Amato: In vielen seiner Werke (um nur einige zu nennen: „Sado“, „Absurd“, „Antropophagus“, „Black Emanuelle in America“, „Caligula 2“ usw.) gibt es skandalöse Szenen zu sehen, waren es tabu brechende Splatterszenen oder teilweise sogar Sodomie. Auch „Die Nackte von Sados“ kann mit einer kurzen Sequenz aufwarten die den Film bis heute berüchtigt macht. Ohne diese Szene und ohne die Mitwirkung von Laura Gemser wäre dieses Werk wohl ziemlich sicher in Vergessenheit geraten:
Die recht voyeuristisch inszenierte Vergewaltigung von Emanuelles Tochter. Das junge Mädchen ist in mehreren Einstellungen vollständig nackt zu sehen und die exploitative Ausschlachtung dieser Szene bestimmt nicht nur das Ende, man hat ein wenig das Gefühl das der ganze Film nur auf diese eine Szene hin steuert. Ähnlich wie die zahlreichen Nacktszenen in „Maladolescenza“ ist auch besagte Szene in diesem Film ziemlich bedenklich und hart an der Grenze. Ob die Päderasten-Grenze tatsächlich überschritten wird muss wohl jeder Zuschauer für sich entscheiden, die Kontroverse um den Film ist damit aber wohl berechtigt.

Trotz moralischer Fragwürdigkeit, gibt’s sechs Punkte auf der Exploitationskala

Fazit: (S)exploitation-Fans und Freunde gepflegter altmodischer Softerotik dürften mit diesem Film gut beraten sein. D’Amato-Anhänger dürfen auch einen Blick riskieren und für eine Laura Gemser – Sammlung geradezu Pflicht.

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