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Nach ihrem ersten Jahr auf dem College und dem Verlust ihrer Jungfräulichkeit beschließen die vier Kumpels Jim (Jason Biggs), Oz (Chris Klein), Kevin (Thomas Ian Nicholas) und Finch (Eddie Kaye Thomas), es in den Sommerferien so richtig krachen zu lassen. Zu diesem Zweck mieten sie eine Strandhütte, die bald zu einem Partyhaus umfunktioniert wird. Nebenbei hat jeder so seine eigenen Probleme mit der Liebe und dem Erwachsenwerden.

Diese Fortsetzung des Superhits von 1999 war nur eine Frage der Zeit. Schließlich ist der Vorgänger eine der erfolgreichsten Teeniekomödien überhaupt gewesen und hat schon jetzt Kultstatus. Und glücklicherweise ist auch diese Fortsetzung ein Juwel neben diesen ganzen abgekupferten Abklatschen der letzten Jahre. Ja, es macht wieder viel Spaß den vier Jungs und dem "Stifmeister" bei ihren Abenteuern zuzusehen.

Die Figuren blieben gegenüber Teil 1 unverändert und bieten für jeden eine Identifikationsfigur. Ein wenig schriller wurden die Charaktere auch, Finch entdeckt hier das Kamasutra und wird ein regelrechter Psychopath. Stifler ist noch großmäuliger geworden, ist aber der mit Abstand Coolste der Clique und hat die Lacher und Frauen auf seiner Seite. Jim ist wieder der bemitleidenswerte Loser, der hier noch viel mehr peinlichere Situationen über sich er gehen lassen muss als im ersten Teil. Und dann wären da noch Kevin und Oz, die immer dezent im Hintergrund bleiben und zwar nicht so witzig, dennoch sehr sympathisch sind. Die Schauspieler aus Teil 1 sind wieder alle mit von der Partie und das ist auch gut so, denn ein "American Pie" ohne diese bekannten Gesichter kann man sich nur schwer vorstellen.
Die weiblichen Darsteller sind noch heißer als im Vorgänger. Da wäre zunächst Tara Reid erwähnenswert, die blonde Versuchung per excellence. Die rassige Tschechin Nadja, dargestellt von Shannon Elizabeth ist ebenfalls wieder dabei und ein absolut heißer Feger. Als Zugabe gibt es noch zwei hübsch anzusehende, mutmaßliche Lesben und viele Schönheiten in Nebenrollen.

Situationskomik war schon in Teil 1 die klare Stärke, hier wird diese perfektioniert. Genau betrachtet besteht der Film aus 70% absurden Situationen, die der Alptraum (oder Traum) eines jeden Teenagers sind. Hauptdarsteller darin ist meistens Jim, der nach seinem legendären Strip im ersten Teil hier mit einer Hand an seinem besten Stück festklebt und anschließend unschlagbar komische Dialoge mit seinem Vater führt. Der wird wieder dargestellt Eugene Levy und ist eine echte Bereicherung für den Film. Im Grunde genommen ist seine Figur eine Parodie auf den typischen verständnisvollen Vater eines Teenagers, der verzweifelt versucht, cool zu wirken. Ich hab bei seinen Auftritten Tränen gelacht besonders als er zu seinem Sohn nach einem ernsten Gespräch meint: "Und vergiss nicht deine Penissalbe!"
Dass die Situationen nicht immer realistisch sind, vergisst man hier schnell. Natürlich ist es fast unmöglich, so etwas wie Jim zu erleben, aber lustig ist es allemal. Genial getimt ist ebenfalls die Sequenz mit den Lesben, auf so was muss man erst einmal kommen. Dann gibt es da noch massig andere Gags und Figuren, wie den schleimigen Sherman, der hier versuch als "Sherminator" bei Mädchen zu landen und mit Sprüchen wie "System Overload" in seiner Peinlichkeit einfach nur noch zum totlachen ist. Für eklige Witze, über die man nur mit einem gewissen Alkoholpegel lachen kann, ist selbstverständlich auch gesorgt. Brechreiz könnte die Pissszene vom Balkon auslösen.
Trotz des tiefgeschraubten Niveaus wird wie schon im Vorgänger nicht auf gefühlvolle Szenen verzichtet. Die wirken zwar etwas krampfhaft und aufgesetzt, machen aber eben den Unterschied zu anderen Teeniekomödien aus, die dafür gar kein Feeling besitzen. Letztendlich ist die Botschaft des Films: Freundschaft siegt immer, egal wie beschissen du dich fühlst, wenn du ein paar gute Kumpels hast, kannst du dich immer auf sie verlassen.

Nur in einem Punkt fällt der Nachfolger ein wenig ab: Weil hier alle männlichen Jungfrauen ihre Unschuld verloren haben, fehlt dem Film ein wenig der Leitfaden und somit geht etwas Spannung verloren. Man hätte vielleicht etwas einbauen sollen, für dass es sich wirklich lohnt, bis zum Ende zu sehen. Aber egal, das kann ich leicht verschmerzen. Denn "American Pie 2" ist ein würdiger Nachfolger und der beste Genrevertreter seit dem ersten Teil. Vom ersten Moment an ein Feuerwerk an Situationskomik, in dem Punkt ist der Film seinem Vorgänger sogar noch voraus. Tolle Schauspieler runden das Vergnügen ab und lassen die Vorfreude auf Teil 3, der ja sicher kommt, ins Unermessliche wachsen. Solange das Ganze nicht endet wie die "Eis am Stiel"-Reihe kann es von mir aus ewig so weitergehen!

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