The Body (2001)

"The Body" ist mal wieder einer dieser Filme nach dessen Genuß man sich fragt, woran es denn eigentlich haperte, dass er kein richtiger Knaller war. Schließlich ist die Story-Idee mehr als interessant und brisant zugleich. Zudem ist Antonio Banderas selten eine schlechte Wahl und beweist auch hier schauspielerisches Talent auch wenn in der Rolle des ruhigen Priesters der mit der Entdeckung und seinem Glauben kämpft nicht zu voller Größe auflaufen kann.

Vermutlich hat der Film seinen Schwierigkeiten in der etwas öden Optik (die Bilder im Grab usw. hat man sicher um einiges stimmungsvoller gestalten können....) in der sich der Streifen präsentiert, sowie bei der nie wirklich überkochenden Spannungslinie die den Film doch reichlich bremst. Es scheint als wäre es ihm nicht erlaubt so recht in Schwung zu kommen. Die meiste Zeit des Films über fühlt man sich wie am Anfang eines Filmes und wartet auf die großen Ereignisse und Wendungen, nur wartet man leider vergebens. So plätschert der Film seine fast zwei Stunden vor sich hin, ohne am Ende einen großartigen, bleibenden Eindruck hinterlassen, geschweige denn das man sich angeregt fühlt über das Thema "Jesus als historische Person" weiter nachzudenken, obwohl es eben ein sehr interessantes Thema bleibt.

Auch der Versuch ein wenig Politik mit in den Film einzubeziehen schlägt leider fehl. Zu simpel gestrickt sind da die sonst so komplizierten Wirren der Palästinenser, orthodoxen Juden, des Vatikans usw. Ihr Handel wirkt vorherseh- bzw. austauschbar und schneidet den Religionskonflikt der vermutlich tatsächlich über den Leichnahm Christi entbrennen würde, gerade mal oberflächlich an, ohne wirklich die große Bedeutung und Konfliktpotential eines solchen aufzuzeigen.
Ebenso etwas zu leicht nimmt es Banderas wenn es darum geht das er gerade quasi seinen Glauben entwertet. Dieser innere Konflikt der in einem streng gläubigen Menschen in diesem Moment abläuft, verkommt ebenfalls zu einer Oberflächlichkeit.

Am Ende bleibt wiedermal ein unglaublich interessantes Thema, verwirkt in einem durchschnittlichen Film mit etwas lahmer Story, den man sich auch getrost ersparen kann, selbst wenn man sich für das Thema interesseirt. Dafür wirkt der Film doch etwas zu unüberdacht und heruntergedreht ohne viel Liebe zur Thematik...schade!

Die deutsche DVD bietet gutes Bild und Ton (sowohl deutsch als auch englisch), hat aber leider überhaupt keine Untertitel zu bieten was für ein noch recht neues Release eigentlich mehr als arm ist...