Lassen wir mal außer Acht, dass "The Body" über ein Drehbuch verfügt, das faszinierend darin scheitert, seine Ausgangsidee mit einem gewissen Thrill aufzuwerten. Dieser, in Gedanken etwa an eine selten inkompetentere Ausgrabungsstättenbewachung teils unfreiwillig komische, Versuch ist derart sämig ausgefallen, dass der Film eigentlich keiner Rede wert wäre - ja läge in jenem Grab nicht ein vermeintlich sensationeller Fund: Die Gebeine des Heilands. Da stimmt doch etwas nicht. Der, dessen sterbliche Überreste existieren, der kann nicht wiederauferstanden sein. Eine einfache Rechnung. Etwas erschütternder aber wären die Konsequenzen. Wie geht eine Religion, gegründet auch auf der Göttlichkeit ihres Messias, damit um, wenn dessen Göttereigenschaft, die Unsterblichkeit, wegfällt? Kann sie fortbestehen oder ist das ihr zwangsläufiger Untergang? Der Film diskutiert das, wirklich gescheit, auf zwei Ebenen, indem er das Christentum aufspaltet, in Institution und Menschen, in Kirche und persönlichem Glauben. Die Schnittstelle, natürlich ein Priester, vom Vatikan instruiert, die archäologische Bombe zu entschärfen und nicht einmal die Möglichkeit der Explosion in Erwägung zu ziehen. Denn bewiesen ist zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts. Es folgen wissenschaftliche Untersuchungen, immer mehr Indizien, immer mehr Zerrissenheit. Endgültige Gewissheit wird es nicht geben, was "The Body" einen etwas versöhnlicheren Ausklang mit dem Christentum sichert. Der dialektisch vorgegangene Priester aber, er ist zuletzt von der Sterblichkeit Christi überzeugt. Er bewahrt sich einen Glauben (wieder Abmilderung der Blasphemie), doch kehrt der katholischen Kirche, das Institutionelle in ihr begreifend, erleuchtet den Rücken. Antiklerikal in letzter Konsequenz.